- Chorumgang
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Als Chorumgang oder (De-)Ambulatorium (von lateinisch ambulare = gehen) wird der Bauteil eines traditionellen Kirchenbauwerks im christlichen Abendland bezeichnet, der in Weiterführung der Seitenschiffe über die Querschiffarme hinweg (sofern vorhanden) um den Chor herum angeordnet ist. Der Umgang erscheint als eine um die Chorapsis und die Chorjoche herumlaufende Galerie, aus meist schlanken gestelzten Bögen (mit nach unten verlängerten Enden) auf Pfeilern. Chorumgänge waren vor allem beliebt bei Pilgerkirchen, so als Stationen auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela
Chorumgänge besaßen üblicherweise liturgische Funktionen bei denen sie als Prozessionsgang der Kleriker und Ministranten genutzt wurden. In historischen Pilgerkirchen dienten sie darüber hinaus den Prozessionen der im Mittelalter oft zahlreichen Pilger, die über eines der Seitenschiffe einzogen, dann um den Chor herum und über das gegenüber liegende Seitenschiff wieder hinausziehen zu können. Dabei führte ihr Weg oft an zahlreichen auf Altären in Kapellen ausgestellten Reliquien vorbei, zu deren Verehrung sie gekommen waren. Nicht zuletzt haben diese zur Spendenbereitschaft der Pilger beigetragen.
Chorumgänge sind fast immer in baulicher Einheit mit einer radialen Reihung (entlang des Radius) von Kapellen anzutreffen, die auch als Kapellenkranz bezeichnet werden. Die Anzahl der Kapellen ist unterschiedlich und abhängig von der Größe des Chorhauptes. Sie halten oft untereinander mehr oder minder breite Abstände, in denen die äußeren Umgangswand stückweise sichtbar wird und in denen meist einzelne Fenster ausgespart sind. In andern Fällen stoßen sie unmittelbar gegeneinander, wie etwa am Kölner Dom.
Chorumgänge wurden bei ihrer Errichtung mit den damals üblichen Gewölben überdeckt.
In der romanischen Epoche war es zunächst das durchgehend umlaufende Tonnengewölbe. An die Öffnungen der Arkaden des Chors, der Kapellen und eventuell der Fenster in den Kapellenzwischenräumen schlossen in radialer Anordnung kurze Quertonnen an, die so genannten Stichkappen. Diese Stichkappen verschneiden sich mit dem Hauptgewölbe des Umgangs in parabelförmigen Graten (Beispiel: Notre-Dame de Châtel-Montagne).
Gleichfalls in die Romanik einzuordnen sind umlaufende Kreuzgratgewölbe. Die rechteckigen Gewölbefelder gegenüber den Chorjochen werden durch diagonale Grate in gleichschenklige Dreiecke geteilt. Die Felder gegenüber der Rundung der Chorapsis weisen polygonale Umrisse auf, mit diagonalen Graten mit stark verzerrten Dreiecken. Die Gewölbefelder werden durch parallele Grate, auch von Gurtbögen, aber auch gar nicht getrennt, wie etwa bei St-Étienne de Nevers oder Notre-Dame-du-Port de Clermont-Ferrand.
Die in der gotischen Epoche stark vertretenen Chorumgänge werden von Kreuzrippengewölben überdeckt, wie etwa beim Kölner Dom.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Chorumgang – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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