Sakramentarier

Sakramentarier

Sakramentarier (auch Sakramentisten) war eine Gruppierung der frühen Reformationszeit in Deutschland und den Niederlanden, die nicht an die Selbstwirksamkeit der Sakramente glaubte. Auch das katholische Dogma der Transsubstantiation oder der Ablass wurde von ihnen abgelehnt. Die Sakramentarier waren somit unter den ersten Niederländern, die reformatorische Gedanken formulierten. Der Franziskanermönch Nicolaus Peters gab bereits 1520 eine antikatholische Schrift (Hier beginnen die Seremonien) heraus. In ihrem Denken waren sie stark von Erasmus von Rotterdam und vom Humanismus beeinflusst. Ihre Zentren hatten die Sakramentarier vor allem in den größeren Städten der Niederlande. Sie bildeten jedoch in der Regel keine eigenen Gemeindestrukturen aus. Viele von ihnen schlossen sich nach 1530 der evangelischen Täuferbewegung und später zum Teil auch der Reformierten Kirche an. Von Kaiser Karl V. wurden die Sakramentarier als Ketzer bekämpft und einige auch zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.

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