- Abstrich (Medizin)
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Ein medizinischer Abstrich ist die Entnahme von körpereigenem Untersuchungsmaterial aus der Oberfläche von Wunden oder Schleimhäuten (Mund, Harnröhre, Scheide, After) mit sterilen Wattetupfern, kleinen Bürsten oder kleinen Spateln zur mikrobiologischen und/oder zytologischen Diagnostik.
Inhaltsverzeichnis
Zytologische Abstriche
Bei Abstrichen zur zytodiagnostischen Untersuchung werden mit Hilfe von kleinen Spateln, Bürsten und auch Tupfern Zellen aus den zu untersuchenden Bereichen entnommen. Die Untersuchung erfolgt in der Regel nach Ausstreichen der Zellen auf einem Objektträger und anschließender mikroskopischer Beurteilung.
Beispiele
- gynäkologischer Portioabstrich: Eine gynäkologische Routinemaßnahme im Sinne der Krebsfrüherkennung ist der Pap-Test (auch „Papanicolaou-Abstrich“ oder „Pap-Abstrich“ genannt).
- bronchoskopischer Abstrich bei Verdacht auf Bronchialkarzinom
- Zervikalabstrich
Mikrobiologischer Abstrich
Mit Hilfe eines sterilen Wattetupfers wird aus einem Infektionsherd Material entnommen. Der Tupfer wird in der Regel in einem Mikrobiologie-Labor auf Nährböden ausgestrichen. Nach Inkubation lassen sich Bakterien und Resistenzen der Bakterien bestimmen und die antibiotische Therapie auf den Erreger anpassen.
Mundschleimhautabstrich zur DNA-Analyse
Mit Hilfe eines sterilen Tupfers erfolgt die Entnahme an der Innenseite der Mundhöhle. Aus den wenigen dabei gewonnenen Schleimhautzellen lässt sich die DNA extrahieren und untersuchen. Anwendung bei:
- Abstammungsgutachten
- Erstellung eines genetischen Fingerabdrucks
- Typisierung
Literatur
- Stephan Dressler, Christoph Zink: Pschyrembel, Wörterbuch Sexualität. Walter de Gruyter Verlag, 2003, ISBN 3-11-016965-7, S. 4.
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