Sankt-Gregorius-Kirche (Alkersleben)

Sankt-Gregorius-Kirche (Alkersleben)
Kirche St. Gregorius
Gut zu sehen ist der Absatz zwischen Schiff und Chor

Die Dorfkirche St. Gregorius ist die evangelische Kirche des Dorfes Alkersleben im thüringischen Ilmkreis auf einer Anhöhe im Südosten der Dorflage, dem früheren Kirchberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kanzel
Chorfenster
Altar

Die auf eine kleine Kapelle aus dem 12. Jahrhundert zurückgehende Kirche wurde zur heutigen romanische Saalkirche erweitert und verändert. Ihre farbenprächtige Malereien aus dem Barock vom Anfang des 18. Jahrhunderts, die seit 2010 restauriert werden, zeigen den Leidensweg Christi.[1][2]

Die Orgelbauerfamilie Holland aus Schmiedefeld lieferte 1824 die Orgel.

Dachstuhl

Orgel mit Deckengemälde (Holztonnengewölbe)

Außen am Absatz zwischen Chor und Kirchenschiff, am Mauerwerk und an den unterschiedlichen Fensterformen ist erkennbar, dass die beiden Gebäudeteile aus unterschiedlichen Zeiten stammen:

  • Im Winter 1340/41 wurde das Holz für die 14 Gespärre des Schiffes gefällt. Die Art der Zapfenverbindungen und andere Zeichen weisen allerdings darauf hin, dass das Dach des Schiffes erst nach 1550 unter Verwendung der alten Sparren neu gedeckt wurde. Es kann daher kein eindeutiger Zeitpunkt für die Errichtung des Kirchenschiffs angegeben werden.
  • Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche um einen dreiseitig geschlossenen Chor erweitert. Ein kleines Nischenrelief (nur etwa 20 cm hoch) an seiner Außenmauer zeigt die Kreuzigung Christi. Nach dendrologischen Untersuchungen der sechs Dachsparrenpaare ("Gespärre") über dem Chor datiert man seinen Bau auf 1520. Aie Zweiteilung der Bauphasen wird auch durch die unterschiedlichen Maße der Sparren und die differierenden Blatt- und Zapfen-Verbindungen belegt.

Chor

Der polygone Chor wird bauhistorisch als Einheit mit dem Turm gesehen. Das Innere des Chors beherbergt den Altarraum, der sein Licht von fünf unterschiedlichen Steinfenstern erhält. Es handelt sich um Maßwerkfenster mit unterschiedlichen Mustern: Das einzige runde der fünf Fenster in der Chorapsis liegt im östlichsten Wandteil und enthält einen Vierschneuß, das rechte im Foto gezeigte Fenster einen Doppelschneuß. Diese Verzierungen sind der Spätgotik zuzuordnen. Aufgrund der Fensterformen datiert man den Bau des östlichen Teils der Kirche in das 14. Jahrhundert.

Turm

Turm

Der Turm neben dem Chor enthält fast keine Bauteile mehr aus seiner Entstehungszeit. Lediglich vier Pfosten in den Ecken des 4,5 x 2,8 m großen Turmraums stammen von 1582; das zeigt einerseits eine entsprechende Inschrift auf einem der Ständer, aber auch die dendrologische Untersuchung. Der Rest des Turms nebst Turmhelm wurden später komplett neu errichtet. Wegen des damaligen Überangebotes von Fichten- und Tannenholz ist der Turm völlig aus diesen Hölzern erbaut, während der Glockenstuhl im nebenan stehenden Glockenhaus aus Eiche besteht.

Glockenhaus

Glockenhaus

Das separat vom Kirchengebäude stehende Glockenhaus wurde 2003 restauriert und beinhaltet einen eichernen Glockenstuhl, der drei Glocken aufnehmen kann. Das Glockenhaus enthält die kleinste der ursprünglich drei Glocken, die beiden anderen fielen dem ersten Weltkrieg zum Opfer. Dendrologische Untersuchungen datierten das Entstehungsjahr auf 1747 ± 5 Jahre. Die Ungenauigkeit von zehn Jahren ist dadurch zu erklären, dass bei den untersuchten Hölzern keine Rinde, das letztgewachsene Holz, gefunden wurde.

Sonstiges

Die Kirchgemeinde Alkersleben gehört zum Kirchspiel Elxleben, zu dem noch die Kirchgemeinden Gügleben, Ettischleben, Riechheim und Elleben gehören.

Der Friedhof steht unter Denkmalschutz.

Bilder der Kirche

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Kirche St. Gregorius von der Website des Ilm-Kreises
  2. Sponsoren für sieben Emporen-Bilder in der Kirche Alkersleben, Thüringer Allgemeine vom 4. Dezember 2010, abgerufen von thueringer-allgemeine.de, 13. Mai 2011, 19.00 Uhr

Quellen

Weblinks


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