Sant Quirze de Pedret

Sant Quirze de Pedret
Sant Quirze de Pedret

Sant Quirze de Pedret ist eine preromanische Kirche im mozarabischen Stil, 3 km östlich von Berga, und gehört zur Gemeinde Cercs in der spanischen Provinz Barcelona der autonomen Region Katalonien. Von besonderer Bedeutung sind ihre Wandmalereien, die heute im Museu Diocesà i Comarcal de Solsona (Diözesan-Museum von Solsona) und im Museu Nacional d’Art de Catalunya (Museum katalanischer Kunst) in Barcelona ausgestellt sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der heute verlassene Ort Pedret wurde 983 zum ersten Mal erwähnt. Die ältesten erhaltenen Quellen, die Bezug auf die dem hl. Quiricus geweihte Kirche nehmen, stammen von 1167. Ein erster, einschiffiger Bau entstand um 900. In der Mitte des 10. bis Anfang des 11. Jahrhunderts wurden zwei Seitenschiffe hinzugefügt, die in hufeisenförmig angelegten Apsiden münden. Aus dieser Zeit stammen auch die mit Ruß, Ocker und Rötel ausgeführten Malereien, die bei Restaurierungsmaßnahmen 1937 in der Apsis unter Fresken aus dem 12. Jahrhundert zutage kamen.

Nachdem die Kirche lange Zeit aufgegeben war, wurde von 1959 bis 1964 eine erste Restaurierung durchgeführt. Seitdem finden hier wieder Gottesdienste statt. Eine weitere Restaurierung, die auch mit Ausgrabungen verbunden war, erfolgte von 1989 bis 1992. Dabei wurden die Apsiden neu gedeckt, mit Reproduktionen der Dachziegeln aus dem 10. Jahrhundert, die bei den Ausgrabungen gefunden wurden. Innen wurde der Putz erneuert und die verbliebenen Wandmalereien restauriert oder Kopien angebracht.

Grundriss von Sant Quirze de Pedret

Architektur

Die Kirche liegt einsam in der Landschaft und ist nur auf einem Fußweg und über eine mittelalterliche Brücke, die den Llobregat überquert, zu erreichen. Das Gebäude ist aus Bruchstein errichtet. Im Osten schließen sich an eine größere, rechteckige Mittelapsis die beiden niedrigeren, hufeisenförmigen Apsiden an. Heute befindet sich der Eingang an der Stelle des südlichen Seitenschiffes, das im 13. Jahrhundert zum Teil abgerissen wurde. Unter einem Vordach ist das romanische Portal erhalten. Vom ersten Bau aus der Zeit um 900 stammen das heutige Langhaus und der trapezförmige Altarraum, der sich hinter einem Hufeisenbogen öffnet und von einem Tonnengewölbe überspannt wird. Zwischen den Seitenschiffen und dem Hauptschiff befinden sich Hufeisenbögen.

Wandmalereien

Wandmalereien

An der Stirnwand der Apsis wurden 1937 unter einem Freskengrund aus dem 12. Jahrhundert zwei Malereien entdeckt, die der Mitte des 10. bis Anfang des 11. Jahrhundert zugeordnet werden und die heute durch Kopien ersetzt sind. Die Originale befinden sich im Diözesan-Museum von Solsona.

Auf der linken Darstellung ist ein etwa zwei Meter hohes Kreuz zu sehen mit einem Kreis in der Mitte, in dem sich ein Ritter mit Lanze und Standarte befindet, ebenso eine kleine menschliche Figur und ein Hund, sowie ein Pfau mit einer Taube auf dem Rücken. Außerhalb des Kreises, unter dem linken Kreuzarm, steht ein Mann mit langer Kleidung. Unter dem rechten Kreuzarm kniet eine Person mit Stab neben einem Feuer.

Rechts vom Apsisfenster sieht man einen Kreis mit einem Durchmesser von ungefähr einem Meter, darin eine männliche, bärtige Figur, mit einer Tunika bekleidet, die einen Betenden mit ausgebreiteten Armen darstellt. Über dem Kreis sitzt ein Vogel, vielleicht ein Pfau, Symbol für das ewige Leben.

Weblinks

 Commons: Sant Quirze de Pedret – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Achim Arbeiter/Sabine Noack-Haley: Christliche Denkmäler des frühen Mittelalters vom 8. bis ins 11. Jahrhundert, Mainz 1999, S. 395−398, ISBN 3-8053-2312-3
  • Jaime Cobreros: Guía del Prerrománico en España, Madrid 2006, S. 187−190, ISBN 84-9776-215-0
  • Jacques Fontaine: L'Art Mozarabe. L'Art Préroman Hispanique, Bd. 2., La Pierre-qui-Vire (Zodiaque) 2. Auflage 1995, S. 277−287
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