- Sava Savanović
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Sava Savanović (kyrillisch Сава Савановић) ist eine der berühmtesten Vampirfiguren des serbischen Volksglaubens.
Sage
Sava Savanović soll bei einer alten Wassermühle am Fluss Rogačica im Dorf Zarožje der Gemeinde Bajina Bašta gelebt haben.[1] Es wurde ihm nachgesagt, dass er die Müller, die mit ihrem Getreide zur Mühle gekommen waren, tötete und ihr Blut trank. Zusammen mit Jure Grando, Peter Plogojowitz und Arnold Paole zählt er zu den ersten namentlich bekannten Fällen eines auf dem Balkan beheimateten volkstümlichen Glaubens an Vampire. Im Gegensatz zu den drei anderen historisch gesicherten Personen entbehrt Sava Savanović einer derartigen literarischen Dokumentation. Das sich an derartigen Aufzeichnungen seinerzeit beobachtende Interesse am Vampirismus im westlichen Europa stand vermutlich in Zusammenhang mit zeitgenössischen medizinischen Fragestellungen und theologischen Diskussionen. Aus diesem Grund ist als Entstehungszeit der Sage von Savanović grob, aber mit einiger Berechtigung das 17. oder 18. Jahrhundert anzunehmen. Im serbischen Volksglauben gilt Sava Savanović gewöhnlich als erster Vampir.[2] Es ist daher ebenso möglich, dass diese Sage ein Bezugspunkt für die anderen Überlieferungen gewesen war. Die betreffende Wassermühle Jagodića vodenica ist nach der Familie Jagodić benannt, in deren Besitz sie sich seit geraumer Zeit befindet. Sie war bis in die späten 1950er Jahre in Betrieb und kann heute besichtigt werden.[1]
Rezeption in Literatur und Film
Sava Savanović erscheint in der Geschichte Posle devedeset godina (Nach neunzig Jahren) des serbischen Schriftstellers Milovan Glišić (1847–1908) und dem Roman Strah i njegov sluga (Die Angst und ihr Diener) von Mirjana Novaković (2005).[3] Die Sage verarbeitete ebenfalls der jugoslawische TV-Horrorfilm Leptirica von 1973.[4]
Einzelnachweise
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