Valdemārpils

Valdemārpils
Valdemārpils (dt.: Saßmacken)
Wappen von Valdemārpils
Valdemārpils (Lettland)
Red pog.svg
Basisdaten
Staat: Lettland
Landschaft: Kurland (lettisch: Kurzeme)
Verwaltungsbezirk: Talsu novads
Koordinaten: 57° 22′ N, 22° 36′ O57.37055555555622.591944444444Koordinaten: 57° 22′ 14″ N, 22° 35′ 31″ O
Einwohner: 1.396 (1. Jul. 2010)
Fläche: 3 km²
Bevölkerungsdichte: 465,33 Einwohner je km²
Höhe:
Stadtrecht: seit 1917
Webseite: www.valdemarpils.lv

Valdemārpils, (bis 1926 Sasmaka genannt, deutsch Saßmacken), ist eine Stadt im Nordwesten Lettlands in der Landschaft Kurland.

Geschichte

Um den Ort wurden unter anderem Reste skandinavischer Drachenschiffe gefunden. 1231 wird in einem Dokument die Kurische Siedlung erwähnt. Diese gehörte ab 1253 zum Bistum Kurland. 1582 taucht dann der Name Sasmaken urkundlich auf. Es wird vermutet, dass sich der Handelsplatz nach 1570 bildete, als Bischof Magnus den Juden erlaubte, sich im Bistum niederzulassen.

Durch den wirtschaftlichen Aufschwung während der Zeit Jakob Kettlers entwickelte sich auch Sasmaken, welches 1646 eine Kirche und 1656 Marktrechte erhielt. Die Handelswaren wurden den Fluss Roja hinunter im gleichnamigen Hafen Roja verschifft. Im Zweiten Nordischen Krieg wurde die Gegend von den Schweden verwüstet und in der Pest-Epidemie 1711 während des großen Nordischen Krieges starb der Ort fast aus.

Als Teil des russischen Gouvernement Kurland ab 1795 lebte der Handel wieder auf. 1863 waren 1182 (83,1%) Einwohner jüdischen Glaubens. Sasmaken galt als "Jüdische Hauptstadt" Kurlands. Neben der Synagoge gab es je eine lutherische und eine orthodoxe Kirche. Außerdem existierten verschiedene Schulen und Lehranstalten.

Im Ersten Weltkrieg war Kurland ab 1915 von den deutschen besetzt. Anfang 1917 wurde eine Schmalspurverbindung mit Roja eingerichtet und Sasmaken erhielt die Stadtrechte.

Im nunmehr unabhängigen Lettland nach 1920 änderte sich die Bevölkerungszusammensetzung grundlegend durch Zuzug von Letten (1935: 82%) und Abwanderung der Juden und Deutschen. 1926 wurde die Stadt zu Ehren des Publizisten und Gründers der lettische Neuen Strömung Krišjānis Valdemārs in Valdemārpils umbenannt. Die 30er Jahre brachten wirtschaftlichen Wohlstand mit sich.

Im 2. Weltkrieg wurde der Ort zuerst von der Roten Armee (1940) und dann von der Wehrmacht (1941-1945) besetzt. In der Zeit der lettischen SSR existierten verschiedene Industrie-Betriebe.

Siehe auch

Literatur


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