Scheuchenstein

Scheuchenstein
Scheuchenstein vom Aussichtsturm auf der Hohen Wand aus gesehen

Scheuchenstein ist eine Rotte[1] zwischen der Dürren Wand und der Hohen Wand und gehört zur niederösterreichischen Gemeinde Miesenbach. Es ist der Geburtsort des Malers Friedrich Gauermann und eine eigenständige Pfarre.[2]

Inhaltsverzeichnis

Burgruine Scheuchenstein

Reste der Burgruine

Die Burgruine befindet sich auf einem isolierten Felskegel östlich des Ortes. Der Zugang erfolgt nordwestseitig über ein schmales Felsband direkt unterhalb des Turmes, an dessen Ende eine Leiter zum Turmeinstieg hinauf führt.

Erbaut dürfte die Burg im Auftrag der steirischen Landesherren gegen Ende des 12. Jahrhundert worden sein. Urkundlich wurde sie erstmals 1260 genannt. 1304 scheint als erster Scheuchensteiner ein „Ulrich“ in einer Heiligenkreuzer Urkunde auf. Im Zuge des Streits zwischen den Brüdern Kaiser Friedrich III. und Erzherzog Albrecht VI. wurden die Burg 1463/64 erobert und die Scheuchensteiner vertrieben. Entweder bei den Kämpfen gegen den ungarischen König Matthias Corvinus (um 1480)[3] oder bei der Ersten Wiener Türkenbelagerung 1529[4] wurde die Burg zerstört und anschließend im Laufe der Zeit weitgehend abgetragen. Die Herrschaft Scheuchenstein kam 1577 in den Besitz des Geschlecht der Heussensteiner und 1632 in den der Hoyos (Gutenstein).

Pfarrkirche

Die Pfarrkirche

Die Pfarrkirche, die dem heiligen Rupert von Salzburg geweiht ist, befindet sich in der Ortsmitte in leicht erhöhter Lage und ist vom Friedhof und einer Mauer umgeben. Im Kern ist sie romanisch, älteste Mauerteile stammen aus der Mitte des 13. Jahrhundert (in der Langhaussüdwand), und wurde um 1770 im barocken Stil umgebaut und erweitert.[4]

Pfarrgeschichte

Um 1300 gehörte Scheuchenstein zur Pfarre Waidmannsfeld. Urkundlich wurde Scheuchenstein 1342 als Pfarre erwähnt, 1579 wurde diese aufgehoben und 1783 im Zuge der Josephinischen Reformen wieder errichtet und ist seit 1785 der Erzdiözese Wien unterstellt.[4]

Gauermann-Museum

Die ehemalige Volksschule und jetziges Gauermann-Museum

Seit 1976 ist im 1912 als Volkschule erbaute zweigeschossigen Gebäude, welches ab 1963 als „Gauermann-Schule“ fungierte, das Gauermann-Museum eingerichtet. Es hat zwei Ausstellungsbereiche, die am Wochenende und Feiertags zugänglich sind. Im Parterre befinden sich Kunstwerke von Friedrich Gauermann und im erste Stock des Museums werden abwechselnd Werke von Künstler der Gegenwart präsentiert.[5]

Gauermannhof

Der Gauermannhof (Scheuchenstein Nr. 71) ist das Geburtshaus von Friedrich Gauermann und befindet sich etwa 0,5 Km südwestlich des Ortskern. Er ist eine im Kern aus dem 18./19. Jahrhundert vierseitige unregelmäßige Hofanlage, wobei der Wirtschaftstrakt aus der Mitte des 20. Jahrhundert stammt.[4] Der Gauermannhof ist in dem 1999 eröffnete rund vier Kilometer langen Gauermann-Rundwanderweg eingebunden.[6]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ortsverzeichnis 2001 - Niederösterreich; abgerufen am 14. Jän. 2010
  2. Pfarren Scheuchenstein und Waidmannsfeld; abgerufen am 14. Jän. 2010
  3. Burgen Austria: Scheuchenstein; abgerufen am 14. Jän. 2011
  4. a b c d Bundesdenkmalamt (Hg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich, südlich der Donau, Teil 2. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, Seite 1441f, ISBN 3-85028-365-8
  5. Gauermann-Museum - Ausstellungen; abgerufen am 14. Jän. 2010
  6. Kunst- & Kulturverein Gauermann; abgerufen am 14. Jän. 2010
47.83694444444415.986111111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der denkmalgeschützten Objekte in Miesenbach (Niederösterreich) — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Miesenbach enthält die fünf denkmalgeschützten unbeweglichen Objekte der Gemeinde Miesenbach im niederösterreichischen Bezirk Wiener Neustadt Land, wobei zwei Objekte per Bescheid und die übrigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Miesenbach (Niederösterreich) — Miesenbach …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Gauermann — Friedrich Gauermann, Lithografie von Joseph Kriehuber, 1852 Friedrich August Matthias Gauermann (* 20. September 1807 in Scheuchenstein, Gemeinde Miesenbach, Niederösterreich; † 7. Juli 1862 in Wien) war ein österreichischer Maler und Grafiker …   Deutsch Wikipedia

  • Miesenbach in Niederösterreich — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Pfarren im Dekanat Piesting — Das Dekanat Piesting ist ein Dekanat im Vikariat Unter dem Wienerwald der römisch katholischen Erzdiözese Wien. Das Dekanat umfasst 13 Pfarren und 13.500 Katholiken. Peter Meidinger ist Dechant und Pfarrer von Piesting und Dreistetten. Pfarren… …   Deutsch Wikipedia

  • Bezirk Wiener Neustadt-Land — Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Biedermeier-Radweg — 47.8728916.12887 Koordinaten: 47° 52′ 22″ N, 16° 7′ 44″ O …   Deutsch Wikipedia

  • Vikariat Unter dem Wienerwald — Das Vikariat Unter dem Wienerwald (Vikariat Nord) ist eines der drei Vikariate der Erzdiözese Wien. Bischofsvikar Rupert Stadler leitet das Vikariat, welches in folgende Dekanate mit den Pfarren unterteilt ist: Dekanat Baden Bad Vöslau, Baden St …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Burgen und Schlössern in Österreich — Diese Liste enthält Burgen und Schlösser in Österreich. Sie ist nach den österreichischen Bundesländern gegliedert und innerhalb der Länder alphabetisch nach den Namen der Burgen und Schlösser. Inhaltsverzeichnis 1 Burgenland 2 Kärnten 3… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”