- Miesenbach (Niederösterreich)
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Miesenbach Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Wiener Neustadt-Land Kfz-Kennzeichen: WB Fläche: 34,13 km² Koordinaten: 47° 51′ N, 15° 59′ O47.84194444444415.982222222222470Koordinaten: 47° 50′ 31″ N, 15° 58′ 56″ O Höhe: 470 m ü. A. Einwohner: 679 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner je km² Postleitzahl: 2761 Vorwahl: 02632 Gemeindekennziffer: 3 23 21 NUTS-Region AT122 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Miesenbach 240
2761 MiesenbachWebsite: Politik Bürgermeister: Matthias Scheibenreif (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Miesenbach im Bezirk Wiener Neustadt-Land
Gemeindeamt mit Raiffeisenkasse und Kindergarten(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Miesenbach ist eine Gemeinde mit 679 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich. Der Ort ist untrennbar mit dem Leben des Malers Friedrich Gauermann verbunden, der hier geboren wurde und gewirkt hat.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Miesenbach liegt in den Niederösterreichischen Kalkalpen auf 500 bis 1.200 Meter Seehöhe in einem Seitental der Piesting im Industrieviertel.
Die Fläche der Gemeinde zwischen der Dürren Wand im Westen und der Hohen Wand im Osten umfasst 34,13 Quadratkilometer welche in 27 Rotten unterteilt sind. 74,12 Prozent der Fläche sind bewaldet. Miesenbach ist bekannt durch den Biedermeier-Maler Friedrich Gauermann.
Miesenbach setzt sich aus 27 Rotten zusammen, von denen Scheuchenstein die bedeutendste ist. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Miesenbach.
Wappen
Miesenbachs grünes Wappen steht für die lokale Forst- und Landwirtschaft. Es ist durch einen symbolisierten Flusslauf (den Miesenbach) getrennt. Im unteren Teil symbolisiert ein Wasserrad die Mühlen und Sägewerke entlang des Baches. Im oberen Teil sind Bischofsstab und Salzfass Referenzen zum Kirchenpatron Rupert von Salzburg.
Geschichte
Ortsname
Der Name Miesenbach weist auf ein Gewässer und einen Mann namens „Miso“ hin und ist bayrischen Ursprungs und leitet sich von „moosiger Bach“ ab, da der Oberlauf des Baches in sumpfige und moosige Landschaft eingebettet ist.[1]
Chronik
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg, welche Hauptort für das gesamte Nord-Ost-Norikum war. Später unter den Römern lag das heutige Miesenbach dann in der Provinz Pannonia.
Um 900 wird das Miesenbachtal durch treue Gefolgsleute des deutschen Kaisers besiedelt, als diese ihr Reich nach Osten kolonialisierten.[2]
1166 werden das Piestingtal und seine Nebentäler, die von Bayern aus der Gegend um Miesbach besiedelt wurden, im Falkensteiner Codex erwähnt. 1182 übergibt Adalram II. seine Güter an den steirischen Herzog Ottokar IV.. Ein großer Teil der verschiedenen Besitzungen Miesenbachtales dürfte an die Familie „von Scheuchenstein“ gelangt sein, in deren Zeit die Erbauung der Burg und der Kapelle in Scheuchenstein fiel.
1282 übernimmt Rudolf I. von den steirischen Grafen das Land. 1464 spielt die Burg Scheuchenstein im Bruderzwist zwischen Kaiser Friedrich III. und Herzog Albrecht VI. eine bedeutende Rolle.
Mit dem Tod von Truchseß Ruprecht von Scheuchenstein, Dachenstein und Wulfingstein im Jahr 1530 verliert die Herrschaft Scheuchenstein immer mehr an Bedeutung und fällt später an die Herrschaft Hernstein. Hans Balthasar von Hoyos kauft 1632 die Ämter Scheuchenstein und Pernitz.
1850 wurde erstmals von den Gemeindebürgern ein Bürgermeister in freier und geheimer Wahl gewählt. Mit dem Bau der Straße über den Bergstock des Ascher besteht seit 1874 eine Verbindung nach Puchberg am Schneeberg. 1885 wird eine Straßenverbindung nach Oed errichtet.
Nachdem umliegende Orte, wie Gutenstein oder Puchberg am Schneeberg bereits seit längerer Zeit vom Fremdenverkehr profitieren, setzt in Miesenbach erst in den 1920er Jahren der Tourismus ein. Der ruhige Ort erfreut sich bei Wiener „Sommerfrischlern“ zunehmender Beliebtheit.
Anlässlich des 150. Geburtstages von Friedrich Gauermann wird 1967 im Gauermannhof eine Ausstellung gezeigt, die zahlreiche Besucher anzieht. 1962 findet in Miesenbach und Gutenstein die Niederösterreichische Landesausstellung „Friedrich Gauermann und seine Zeit“ statt, die von rund 162.000 Gästen besucht wird. 1976 wird die Gauermann-Schule geschlossen und in ein Gauermann-Museum umgewandelt.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 15. Mai 2001 gab es 710 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 722 Einwohner, 1981 709 und im Jahr 1971 767 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Gemeinde ist Matthias Scheibenreif (ÖVP). Amtsleiter ist Rudolf Kuchner.
Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl vom 14.März 2010 bei insgesamt 15 Sitzen folgende Mandatsverteilung: Liste ÖVP 10, SPÖ 5, andere keine Sitze.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Gauermann-Museum: Das 1976 in der vormaligen Gauermann-Schule gegründete Museum wurde 1993 umgestaltet und 2000–2002 umgebaut und völlig neu gestaltet. Das Museum ist an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr oder gegen Voranmeldung geöffnet und hat zwei Ausstellungsbereiche. Während im Erdgeschoss Werke von Friedrich Gauermann zu sehen sind, widmet sich der erste Stock verschiedenen Künstlern der Gegenwart, die hier ihre Werke präsentieren können.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 insgesamt 27 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, nach der Erhebung 1999 74. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 313. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,64 Prozent.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich Gauermann (1807–1862), Biedermeier-Maler
- Walther Sohm (1909–2001), Heimat- und Mundartforscher
Weblinks
Commons: Miesenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Homepage der Gemeinde
- Gauermann-Museum
- Gemeindedaten von Miesenbach (Niederösterreich). In: Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Homepage der Gemeinde Miesenbach: Kultur und Geschichte (abgerufen am 19. August 2008)
- ↑ Homepage der Gemeinde Miesenbach: Geschichte der Gemeinde (abgerufen am 19. August 2008)
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