Rotte (Siedlung)

Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Österreich dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern.

Tiefgrabenrotte in Frankenfels (Niederösterreich)

Als Rotte bezeichnet man in Österreich eine Wohnsiedlung, die aus wenigen Gebäuden in lockerer Anordnung besteht, größer als eine Einöde, weniger strukturiert als ein Weiler, aber kompakter als Streulagen.

Zu Begriff und Etymologie

Rotte steht zu mittellateinisch rupta ‚versprengte Schar‘ (zu rumpere ‚reißen‘), und findet sich so auch bei der militärischen Rotte, in der Jägersprache als Wildschweinrudel oder eine Gruppe von Nadelbäumen im Schutzwald.

Einer topografisch-lexikalischen Tradition folgend werden in Österreich mit Weiler „3 bis 9 Gebäude in engerer Lage“ beschrieben, mit Rotte „Gebäude in lockerer Anordnung ohne Rücksicht auf die Anzahl“.^[1] Bei noch loserer Struktur spricht etwa die Statistik Austria (STAT) im Ortsverzeichnis von Zerstreuten Häusern.^[2] Die Begriffe beziehen sich auf alten, mehr oder minder bäuerlichen Siedlungsraum, bei jüngeren Ansiedlungen spricht man von Häusergruppe.^[2]

Der Begriff „Rotte“ kann auch Bestandteil einer Ortsbezeichnung sein – etymologisch kommt in diesen Fällen aber eine Ableitung aus Rodung in Frage: die Herleitung kann nicht allgemein gelten (etwa: Rottendorf, Rottenhof, Rottenhaus, Rotterberg, Rottenlehen, Rottenpoint, u.ä.), in Rottersham (bairisch -ham ‚Heim‘) ist ein Personenname als Ursprung wahrscheinlich, im unklaren Rottenmann wird es auch als mittelhochdeutsch rot für ‚Sumpf‘ gedeutet.

Siehe auch

• Topographische Siedlungskennzeichnung nach STAT

Weblinks

 Wiktionary: Weiler – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

1. ↑ Österreichischer Amtskalender online. Verl. Österreich, Wien 2000–, passim — Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund
2. ↑ ^{a b} Statistik Austria (STAT) (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001: Tirol. (OVZ). Verlag Österreich, Wien Februar 2005, ISBN 3-902452-46-3, Topographische Kennzeichnung, S. 14; 5. Kürzungsschlüssel für die Topographische Kennzeichnung und „Sonstige Kürzungen“, S. 20 (Artikelnummer: 20-9424-01, Seitenangaben des pdfs, Auszug (pdf, 3 MB)).