Schlesische Landschaft

Schlesische Landschaft

Die Schlesische Landschaft war, wie andere Landschaften, eine Pfandbriefbank, die seit 1770 in Schlesien bestand. Sie hatte ihren Sitz in Breslau.

Geschichte

Durch den Siebenjährigen Krieg waren in Schlesien viele der adligen Gutsbesitzer in finanzielle Schwierigkeiten gekommen. Friedrich der Große regte daher die Gründung einer Generallandschaftskasse an, deren Zweck es sein sollte, dem grundbesitzenden Adel Kredite zu einem nicht zu hohen Zinssatz zu beschaffen. Das Kreditinstitut nahm von der Öffentlichkeit Geld gegen Ausgabe von Pfandbriefen auf, wobei für die Rückzahlung sämtliche Güter des in der Landschaft zusammengefassten grundbesitzenden Adels solidarisch hafteten. Mit diesem Geld gewährte sie den Grundbesitzern Pfandbriefdarlehen.
Der schlesische Justizminister von Cramer entwarf eine entsprechende Gesetzesvorlage, die Friedrich am 29. August 1769 in Breslau unterzeichnete. Nach mehreren Zusammenkünften gründete sich dann am 29. Juni 1770 in Breslau die Schlesische Landschaft. Weihnachten 1770 waren bereits die ersten Pfandbriefe, vorerst mit 5% Verzinsung, im Umlauf. Die Generallandschaft mit Sitz in Breslau bestand zunächst aus acht Fürstentumslandschaften:

Schweidnitz-Jauer, Glogau-Sagan, Oberschlesien, Breslau-Brieg, Liegnitz-Wohlau, Münsterberg-Glatz, Bisthumsland Neiße-Grottkau und Oels-Militsch – später trat hier noch Görlitz als neunte hinzu.

Jedes der sogenannten Kollegien bestand aus dem Landschaftsdirektor, dem Syndikus und von jedem Kreis zwei oder mehr Landesälteste, deren Aufgabe es unter anderem war, die Güter (Haus- und Grundbesitz, Forsten und eventuell vorhandene Industrieanlagen wie Hochöfen oder Hammerwerke) zu taxieren. Davon konnte anfangs der Besitz bis zu Hälfte belastet werden.

Literatur

  • Eduard Reimann: Über den Ursprung der schlesischen Landschaft. In: Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens. Nr. 18, 1884, S. 1-25.

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