- Schlosspark Dieskau
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Der Schlosspark Dieskau ist eine zum Schloss Dieskau gehörende Parkanlage im zur Gemeinde Kabelsketal gehörenden Dorf Dieskau. Die Anlage gehört zu den Parks der Gartenträume Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Park erstreckt sich auf etwa 62 Hektar südwestlich des Schlosses und umfasst den Großen Mühlteich. Die Parkfläche steht überwiegend im Eigentum der Gemeinde Kabelsketal.
Geschichte
Die Parkanlage wurde 1778 bis 1784 im Stil eines englischen Landschaftsgarten von Johann George Gottlieb Schoch im Auftrage von Carl Christoph von Hoffmann angelegt. Vorbild war dabei der Wörlitzer Park. Zunächst betätigte sich Hoffmann selbst bei der Parkgestaltung und ließ sich durch den Fürsten Franz von Anhalt beraten. Dieser empfahl den erst 20-jährigen Schoch als Landschaftsgärtner. Zuvor befand sich an dieser Stelle eine weitgehend baumlose und sumpfige Fläche.
Die Parkanlage verfügte über diverse Teiche, Kanäle, Denkmäler, hölzerne Brücken, ein otaheitisches Badehaus und parktypische Bauten. Mehrere Objekte waren in einem chinesischen Stil gehalten, so eine Bogenbrücke, ein Teehaus und ein Wasserhaus im Großen Mühlteich. Bei der Parkgestaltung wurde der Auenbereich des Flusses Reide mit einbezogen. Der Fluss speiste auch die Kanäle. Es entstand ein Netz von Wegen. Sichtachsen führten zu markanten Punkten der Anlage. An der Nord- und Ostseite des Parks wurden zum Teil Bäume nicht heimischer Herkunft gepflanzt.
Von Zeitgenossen wurde die Anlage gelobt. Sie soll den Geist und Geschmack der Aufklärung repräsentiert, zugleich aber auch der Empfindsamkeit gehuldigt haben. Nach Hoffmanns Tod, der kinderlos verstorben war, übernahm zunächst sein Neffe Carl August Dieskau den Park. Mitte des 19. Jahrhunderts führte die Familie von Bülow das Anwesen, bis sie 1945 enteignet wurde. Sodann verfiel die Anlage. Ab 1993 begann man mit einer Rekultivierung. Im Sommer 1999 gründete sich für den Park der Förderverein Park Dieskau.
Anlagen und Denkmäler
Von den ursprünglichen Denkmalen und Bauten des Parks sind nur einige erhalten. So besteht, allerdings nur in einem ruinösen Zustand, die Orangerie des Parks. Erhalten blieb auch ein in Form eines Obelisken gestaltetes Denkmal für Johann Friedrich Goldhagen. Weiter Kleindenkmale sind die an den Friedensschluss von Teschen erinnernde Teschener Friedenssäule und die für den Vater des Parkbegründers geschaffene und 2004 wiederhergestellte sogenannte Vater-Hoffmann-Vase.
Im Park befinden sich auch moderne Kunstobjekte, so das 2006 von Jörg Bochow geschaffene Osttor.
Literatur
- Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt II, Regierungsbezirke Dessau und Halle, Deutscher Kunstverlag München Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4, Seite 154
Weblinks
51.4331312.0349Koordinaten: 51° 25′ 59″ N, 12° 2′ 6″ OKategorien:- Kabelsketal
- Parkanlage in Sachsen-Anhalt
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