- Carl Christoph von Hoffmann
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Carl Christoph Hoffmann, ab 1786 von Hoffmann, (* 6. August 1735 in Powidzko / Niederschlesien; † 9. Januar 1801) war ein königlich preußischer Geheimrat und Kanzler der Halleschen Universität.
Leben
Carl Christoph war der Sohn des Wirtschaftshauptmanns der Gräflich Hatzfeldischen Güter der Herrschaft Trachenberg Gorg Christoph Hoffmann. Er wurde von Privatlehrern unterrichtet und schon früh in die landwirtschaftlichen Geschäfte eingeführt. Er besuchte die Schule in Schweidnitz und studierte ab 1752 an der Universität in Halle Kameralwissenschaften. Zu seinen Studienfreunden in Halle gehörte unter anderem Karl Abraham von Zedlitz, der spätere preußische Justiz- und Kultusminister.
1755, nach Abschluss seines Studiums, reiste er durch Europa und verbrachte einige Monate in Italien. Erst 1761 kehrte er in seine Heimat zurück und wurde königlich preußischer Beamter des Domänenamtes Liegnitz. Durch die Wirren des Siebenjährigen Krieges verlief seine Arbeit sehr unglücklich. Kurz nach Abschluss des Friedens von Hubertusburg 1763 erhielt er durch den Minister Ernst Wilhelm von Schlabrendorf eine neue Anstellung als Kammerrat bei Prinz Heinrich von Preußen, dem Bruder von Friedrich II., der ihn 1772 auch zum Kammerdirektor ernannte.
Im gleichen Jahr kam er wieder nach Halle und heiratete dort Therese Auguste, die Witwe des verstorbenen Kriegsrates Lüder, Generalpächter des königlichen Domänenamtes Giebichenstein. Sie erbte außerdem die reichen Güter Dieskau (heute Ortsteil von Kabelsketal) und Lochau von ihrem Vater. Bereits ein Jahr später verstarb seine Frau, ihr Sohn aus erster Ehe erhielt testamentarisch das Gut Lochau, Carl Christoph erhielt Dieskau. Schon ein Jahr später heiratete er Friederike Auguste, die Schwester seiner verstorbenen Frau.
Mit dem Regierungsantritt von König Friedrich Wilhelm II. von Preußen wurde Hoffmann am 6. September 1786 zum Geheimrat und Kanzler der Universität in Halle ernannt. In die Würde des 4. Kanzlers der Halleschen Universität wurde er vom jetzigen preußischen Minister Zedlitz, seinem ehemaligen Studienkamerad in Halle, am 2. Juni 1787 eingeführt. Ein Amt, das er bis zum 1. Januar 1791 ausübte. Bereits am 24. Oktober 1786 wurden Carl Christoph und seine Brüder in den Adelsstand des Königreiches Preußen als von Hoffmann per Diplom erhoben.
Unter seiner Kanzlerschaft wurde der Hortus medicus, der Botanische Garten der Universität, den er auch als ökonomischen Garten verstand, erheblich erweitert. Da Geld für Grundstücksankäufe nicht zur Verfügung stand, wurde auf dem höchsten Punkt des Geländes die Sternwarte Halle erbaut. Als Architekten gewann er, durch Vermittlung von Minister Zedlitz, Carl Gotthard Langhans, den Erbauer des Brandenburger Tores in Berlin. Die Sternwarte gilt als das älteste von der Universität Halle errichtete Bauwerk und ist ein wichtigstes Zeugnis klassizistischer Architektur in Halle. Außerdem gelang der Ankauf eines Naturalienkabinettes, eine Sammlung von Johann Friedrich Goldhagen, die zunächst in der Neuen Residenz untergebracht wurde.
1790 bat er wegen zunehmender Krankheiten um seinen Abschied, der ihm mit ehrenvollen Ausdrücken durch ein Kabinettschreiben vom 31. Dezember 1790 auch gewährt wurde. Carl Christoph von Hoffmann verstarb am 9. Januar 1801 im Alter von 65 Jahren. Nach seinem 1792 aufgesetzten Testament bestimmte er, von einem Teil seines Vermögens eine Freischule für arme Kinder zu gründen.
Literatur
- Hans-Joachim Kertscher: Der vierte hallesche Universitätskanzler Carl Christoph von Hoffmann: „... ein Freund alles Guten, ein eifriger Beförderer der Künste und Wissenschaften“. Martin-Luther-Universität Halle 2003; ISBN 9783860107010.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 4, Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1863, Seite 412. (Digitalisat)
- Friedrich von Schlichtegroll: Nekrolog der Teutschen für das neunzehnte Jahrhundert. Band 1, Seite 1-25; Justus Perthes, Gotha 1802. (Digitalisat)
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