- Schloss Dieskau
-
Das Schloss Dieskau ist ein Schloss im zur Gemeinde Kabelsketal gehörenden Dorf Dieskau in Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Es befindet sich am Westrand des Dorfes in der Auenlandschaft am nördlichen Ufer der Reide. Das Schloss ist vom ab 1778 angelegten Schlosspark Dieskau umgeben. Unmittelbar nördlich des Schlosses befindet sich die 1728 errichtete Sankt-Anna-Kirche.
Geschichte und Architektur
Das Schloss entstand im Stil der Spätrenaissance an Stelle einer aus dem Mittelalter stammenden Wasserburg. Es konnten Bauphasen ab der Zeit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nachgewiesen werden. Erbauer des Schlosses war Hieronymus von Dieskau der Jüngere (1565-1625). 1622 erfolgte der teilweise Um- und Neubau. Das heutige Erscheinungsbild geht auf einen Umbau ab 1878 zurück, der im Stil der Neorenaissance erfolgte.
Das Schloss verfügt über vier dreigeschossige Flügel, die sich um einen Hof mit rechteckigem Grundriss gruppieren. Der Nordflügel hat dabei jedoch nur die halbe Länge der übrigen und geht auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück. Das Erdgeschoss wurde massiv errichtet, darüber zwei Fachwerketagen. Vor dem östlichen Flügel befindet sich ein polygonaler Treppenturm. Der Ostflügel selbst entstand im Kern bereits 1458 als spätgotischer Ständerbau ebenfalls mit massivem Erdgeschoss und zwei Geschossen aus Fachwerk. In der südwestlichen Ecke des Hofs befindet sich darüber hinaus ein Scheintreppenturm, der im 19. Jahrhundert entstand. Im Südflügel ist ein vermauertes Portal samt Inschriftentafel zu erkennen, welches aus dem 17. Jahrhundert stammt. Der Südflügel entstand in zwei Bauphasen bis 1624. Der westliche Flügel wurde im laufe des 17. Jahrhunderts errichtet.
Im Südflügel im ersten Obergeschoss befindet sich ein Raum mit einer eine zwischen 1622 und 1624 entstandenen Kassettendecke mit religiösen Motiven und moralisierenden Texten. Zwölf der ursprünglich achtzehn Kassettenfelder sind erhalten. Es handelt sich hierbei um eine der ältesten Decken dieser Art in Sachsen-Anhalt. Im Ostflügel ist eine aus dem späten Mittelalter stammende Bohlenstube erhalten geblieben. Im Westflügel befinden sich Wandmalereien und in dessen ersten Obergeschoss der klassizistische Festsaal. Weite Teile des Schlosses sind derzeit (Stand 2011) restaurierungsbedürftig.
Im Erdgeschoss des Westflügels ist heute (Stand 2011) ein Restaurant untergebracht.
Literatur
- Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt II, Regierungsbezirke Dessau und Halle, Deutscher Kunstverlag München Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4, Seite 153 f.
Weblinks
51.43462512.038462Koordinaten: 51° 26′ 5″ N, 12° 2′ 18″ OKategorien:- Kabelsketal
- Schloss in Sachsen-Anhalt
- Bauwerk im Saalekreis
- Bauwerk der Neorenaissance
Wikimedia Foundation.