Schwedenschanze (Stralsund)

Schwedenschanze (Stralsund)
Teil einer Geschützstellung
Richtring eines Geschützes

Die Schwedenschanze von Stralsund war eine 1870 gebaute Festung zur Sicherung des Seeweges.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Da durch die Einführung von gezogenen Geschützen eine Erneuerung von Festungen unausweichlich wurde, kam es unter anderem zum Bau eines Forts vor der Stadt Stralsund (1870). Diese „Pommersche Batterie“ sollte den Seeweg westlich von Stralsund schützen und wurde so für Flachfeuergeschütze konzipiert. Damit unterstützte sie das Fort auf der Insel Dänholm, welches in etwa zur gleichen Zeit ausgebaut wurde. 1886 erfolgte eine Umbenennung in „Pommersche Schanze“, seit 1902 wird sie „Schwedenschanze“ genannt, obwohl sie keinerlei Verbindung zum Dreißigjährigen Krieg oder Schweden besitzt. Spätestens nach dem Ersten Weltkrieg war sie militärisch nutzlos und wurde zu der Zeit wohl der Verwahrlosung überlassen.[1]

Aufbau

Neumann gibt einen Plan an, der dem typischen Biehler-Fort ähnelt. Dieses besitzt zwei Facen und eine zurückgezogene Kehle, wobei an den Ecken eingebaute Caponnieren die Flächen bestreichen sollten. Diese Caponnieren sollen fest ausgebaut worden sein. Zudem soll das Fort vier Geschützstellungen besitzen, die gegen Rügen gerichtet waren. Im Zentrum befand sich ein bombensicheres Kasernenhaus. Als Baumaterial wurde Beton und Granit gebraucht.

Doch zeigt das Fort eine andere Grundform, hat anstatt sechs Fronten sieben. Zudem lassen sich nur drei Geschützstellungen auffinden, der Lage nach kann auch keine vierte bei der späteren Anlegung der Brücke entfernt worden sein.

Heutiger Zustand

Auch wenn mit Hinweisschildern auf eine Schwedenschanze hingewiesen wird, ist die Auffindung etwas schwieriger. Man erkennt sie jedoch relativ einfach an dem tiefen Graben, der das Fort umläuft. Die aufgeschütteten Wälle sind bereits weitgehend abgetragen, aber noch erkennbar. Eine Lichtung zeigt das Gebiet des ehemaligen Kasernengebäudes. Leichte Bodenerhebungen lassen darauf schließen, dass dessen Grundmauern noch unter der Grasnarbe liegen. Das gesamte Gelände ist zugewuchert, doch ein paar Trampelpfade führen zu einigen Treppen und Betonresten. Erst im Dickicht werden Granit-„Schienen“ sichtbar, auf denen die Kanonen positioniert und ausgerichtet wurden. Die Caponnieren sind allesamt verschwunden, an ihrer Stelle klaffen große Lücken im Wall. Wahrscheinlich wurden sie wie die Kaserne abgebrochen und für andere Bauvorhaben genutzt, ist zum Beispiel die große Menge an verbautem Granit an Gebäuden der Fachhochschule für dieses Gebiet ungewöhnlich. Im Graben lassen sich Hinweise auf eine Palisade finden. Alles in allem ist der Zustand mittelmäßig bis schlecht. Die starke Vegetation - vor allem Himbeersträucher - machen ein Erkunden schwierig.

Einzelnachweise

  1. Neumann, Hartwig; Festungsbau-Kunst und -Technik
54.33323413.078539

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