- Schöntaler Hof (Heilbronn)
-
Der Schöntaler Hof war ein historischer städtischer Hof in Heilbronn.
Geschichte
Die Anfänge des Schöntaler Hofes (ehemals Kubelscher Hof) sind für das Jahr 1311 mit einer beurkundeten Schenkung belegt, als der Heilbronner Bürger Konrad Kubel seinen Hof an die Klöster Schöntal und Oberstenfeld stiftete, wobei Oberstenfeld 1314 seinen Anteil an das Kloster Schöntal verkaufte.[1] Der Schöntaler Abt Johannes Lurz (1584–1607) ließ dort einen dreigeschossigen Renaissancebau an der späteren Deutschhofstraße mit 16 × 13,30 m errichten. An der Renaissancefassade befanden sich die Bildsäulen der Kardinaltugenden. Sowohl das Erdgeschoss als auch die beiden Giebelwände waren in Stein ausgeführt.[2] In der Zeit des deutschen Bauernkriegs fand der Abt von Schöntal hier eine Zuflucht. Am 12. Mai 1525 diente der Hof dem Bauernparlament und dem Bauernkanzler Wendel Hipler als Tagungsort. Kaiser Karl V. weilte in den Jahren 1546/1547 ebenso im Schöntaler Hof wie Kaiser Maximilian II im Jahre 1570.
In der Zeit von um 1700 bis 1804 war im Schöntaler Hof das Heilbronner Postamt untergebracht, bevor dieses aus Platzmangel in den Gasthof Falken wechselte.
Der Hof wurde beim Luftangriff auf Heilbronn zerstört, wobei die Südmauer des Schöntaler Hofes an der Deutschhofstraße 13, die als einziger Fassadenteil den Luftangriff überstanden hatte, am 25. Januar 1949 gesprengt wurde. Eine an der Nordmauer befindliche steinerne Gedenktafel, die an den Aufenthalt des Kaisers Karl V. 1546/1547 im Schöntaler Hof erinnerte, und eine Konsole aus dem 16. Jahrhundert konnten vor der Sprengung geborgen werden.[3]
Literatur
- Marianne Dumitrache, Simon M. Haag: Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg. Band 8: Heilbronn. Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2001, ISBN 3-927714-51-8.
- Alexander Renz: Chronik der Stadt Heilbronn. Band VI: 1945–1951, Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1995, ISBN 3-928990-55-1 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 34).
- Karl Greiner: Zur Geschichte der Heilbronner Post. In: Württembergische Postgeschichte, Heft 28/1992
Einzelnachweise
- ↑ Dumitrache/Haag, Archäologischer Stadtkataster ..., S. 106 [Schöntaler Hof/Oberstenfelder Hof, abgegangen]
- ↑ Dumitrache/Haag, Archäologischer Stadtkataster ..., S. 107 [Hauptgebäude Schöntaler Hof/Landvogteigebäude/Wirtshaus zum deutschen Hause, abgegangen]
- ↑ Renz/Schlösser, Chronik Heilbronn ... 1945–1951, S. 298
49.1402777777789.2166666666667Koordinaten: 49° 8′ 25″ N, 9° 13′ 0″ OKategorien:- Ehemaliges Gebäude in Heilbronn
- Renaissancebauwerk in Baden-Württemberg
Wikimedia Foundation.