- Simone (Simcha) Luzzatto
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Simone (Simcha) Luzzatto (* um 1580; † 6. Januar 1663 in Venedig)[1] war ein Rabbiner im Ghetto der Republik Venedig des siebzehnten Jahrhunderts.
Leben und Wirken
Luzzatto wurde von den bekanntesten Rabbiners Italiens seiner Zeit ausgebildet. Seine Auslegungen zu den jüdischen Schriften waren zu seiner Zeit bekannt und wurden innerhalb der jüdischen Gemeinden diskutiert.
Sein berühmtestes Werk Discorso circa il stato de gl'Hebrei, et in particolar dimoranti nella città di Venetia entstand im Jahre 1638 in einer der Zeit erneut beginnender Judenverfolgungen. Luzzatto schrieb das Werk mit Blick auf die Staatsführung der Republik Venedig und argumentierte, dass eine Tolerierung der Juden im Lande diesem mehr Vorteile bringe. Die Tätigkeiten, die die Juden ausübten, würden sonst von ausländischen Kaufleuten übernommen, die nicht der Kontrolle durch den Dogen unterlägen. Der Titel des Buches lautet in deutscher Sprache: Rede über den Staus der Juden und insbesondere derjenigen, die in der vortrefflichen Stadt Venedig wohnen.
Luzzattos Werk wurde, da in italienischer Sprache geschrieben, von der Regierung Venedigs akzeptiert und verhinderte so eine Ausweisung der Juden aus dem Ghetto.[2]
Literatur
- Riccardo Benjamin Bachi und Moses Avigdor Shulvass (Vorrede): Ma'āmār 'al Jehudē Vēnēṣia (Discorso....), Bialik Institute (Mosad Bialik), Jerusalem
Einzelnachweis
- ↑ Simone (Simcha) Luzzatto in der Jewish Encyclopedia abgerufen am 3. Februar 2011
- ↑ Giuseppe Veltri in der FAZ vom 5. Januar 2011, Seite N3: Die Welt als Markt und politische Vorstellung
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