Giuseppe Veltri

Giuseppe Veltri

Giuseppe Veltri (* 1958 in San Giovanni in Fiore, Kalabrien, Italien) ist ein italienischer Judaist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Giuseppe Veltri studierte von 1978 bis 1983 Philosophie und Theologie in Siena und Viterbo. Nach seinem Diplom am Pontificium Athenaeum Anselmianum in Rom studierte er von 1983 bis 1986 am Päpstlichen Bibelinstitut (PIB) Bibelwissenschaften. 1991 wurde er am Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften an der Freien Universität Berlin im Fach Judaistik promoviert; 1996 habilitierte er sich dort.

1997 erhielt er einen Ruf auf die Professur für Judaistik und Jüdische Studien an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seit 1998 ist er zudem Direktor des Leopold-Zunz-Zentrums zur Erforschung des europäischen Judentums an der Stiftung Leucorea in Wittenberg. Er hatte Gastprofessuren an der Freien Universität Berlin, dem University College London, der Universität Bologna, der Universität La Sapienza und der École des Hautes Études en Sciences Sociales inne. Seit 2009 ist er Vorsitzender des Verbandes der Judaisten in Deutschland, seit 2003 gewähltes Mitglied (Fachkollegiat) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Fachkollegium 106) und seit 2001 Herausgeber der Reihe Studies in Jewish Culture and History (Leiden: Brill). Er begründete die wissenschaftliche Zeitschrift European Journal of Jewish Studies (Leiden: Brill; Oxford: EAJS). In Anerkennung seiner Leistungen wurde er in November 2010 zum Honorarprofessor für Religionswissenschaft der Universität Leipzig ernannt[1].

Zu Veltris Forschungsschwerpunkten gehören: Jüdische Philosophie im allgemeinen, Jüdische Kulturgeschichte (Hermeneutik, Wissenschaften, Magie), Biographieforschung, Jüdische Philosophie und politische Anschauungen aus Renaissance und Früher Neuzeit. Er ist Leiter von internationalen Forschungsprojekten, die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert werden.[2]

Werke (Auswahl)

  • Judah Moscato’s Sermons. Volume One (zusammen mit Gianfranco Miletto), Leiden, Brill: 2011, ISBN 978-90-04-17900-4
  • Renaissance Philosophy in Jewish Garb: Jewish Thought and Philosophy on the Eve of Modernity, Leiden: Brill, 2009, ISBN 978-90-04-17196-1
  • The Jewish Body: Corporeality, Society, and Identity in the Renaissance and Early Modern Period, Leiden: Brill, 2009 (zusammen mit Maria Diemling), ISBN 978-90-04-16718-6
  • Libraries, Translations, and ‛Canonic’ Texts: The Septuagint, Aquila, and Ben Sira in the Jewish and Christian Traditions, Leiden: Brill, 2006, ISBN 90-04-14993-7
  • Katholizismus und Judentum. Gemeinsamkeiten und Verwerfungen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, Regensburg: Pustet, 2005 (zusammen mit Florian Schuller und Hubert Wolf), ISBN 3-7917-1955-6
  • Gottes Sprache in der philologischen Werkstatt. Hebraistik vom 15. bis 19. Jahrhundert, Leiden: Brill, 2004 (zusammen mit Gerold Necker), ISBN 90-04-14312-2
  • Cultural Intermediaries: Jewish Intellectuals in Early Modern Italy, Philadelphia: Univ. of Pennsylvania Press, 2004 (zusammen mit David Ruderman), ISBN 0-8122-3779-X
  • Jewish Studies Between the Disciplines: Papers in Honor of Peter Schäfer on the Occasion of His 60th Birthday, Leiden: Brill, 2003 (zusammen mit Klaus Herrmann und Margarete Schlüter), ISBN 90-04-13565-0
  • An der Schwelle zur Moderne. Juden in der Renaissance, Leiden, Brill: 2003 (zusammen mit Annette Winkelmann), ISBN 90-04-12979-0
  • Gegenwart der Tradition. Studien zur jüdischen Literatur und Kulturgeschichte, Leiden, Brill: 2002, ISBN 90-04-11686-9
  • Friedrich August Wolf. Studien, Texte, Bibliographie, Stuttgart: Steiner, 1999 (zusammen mit Reinhard Markner), ISBN 3-515-07637-9
  • Magie und Halakha. Ansätze zu einem empirischen Wissenschaftsbegriff im spätantiken und frühmittelalterlichen Judentum, Tübingen: Mohr, 1997, ISBN 3-16-146671-3
  • Eine Tora für den König Talmai. Untersuchungen zum Übersetzungsverständnis in der jüdisch-hellenistischen und rabbinischen Literatur, Tübingen: Mohr, 1994, ISBN 3-16-145998-9.

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der Universität Halle vom 16. November 2010, abgerufen am 13. Dezember 2010.
  2. Datensatz der GEPRIS der DFG Bonn, abgerufen am 13. Dezember 2010.

Weblinks



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