- Soldat Suhren
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Soldat Suhren ist ein Roman von Georg von der Vring, der 1927 veröffentlicht wurde. Der Roman behandelt die Erlebnisse eines Soldaten im Ersten Weltkrieg und gilt als erster deutscher Kriegsroman, noch vor Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Suhren wird gegen seinen Willen zum Krieg eingezogen. Er versucht vergeblich, sich dem durch das Simulieren einer Krankheit zu entziehen. Suhren beschließt darauf, "ein brauchbarer Soldat zu werden", kann sich aber zu keiner Kriegsbegeisterung durchringen. Der größte Teil des Romans beschreibt kritisch und ironisch den Drill in der Vorbereitung des Fronteinsatzes, das Exerzieren und die militärischen Übungen. Suhren verbringt jede freie Zeit damit, Briefe an seine Braut Lisa und Gedichte zu schreiben.
Erst gegen Ende des Romans kommt Suhren an die Front nach Wolhynien in Russland. Zunächst werden Straßen gebaut und Gräben ausgehoben, dann kommt Suhren in ein Gefecht. Er gibt drei Schüsse ab und tötet (vermutlich) einen Feind, bevor er selbst eine schwere Wunde am Arm erhält. Mit diesem "Heimatschuss" ist der Krieg für Suhren bereits wieder vorbei.
Stil
Der Stil des Romans ist eher lyrisch und ironisch. Es sind zahlreiche Gedichte eingestreut. Damit unterscheidet sich der Roman deutlich von nüchternen und sachlichen Darstellungen in den Kriegsromanen von Erich Maria Remarque oder Ernst Jünger. Gewisse Ähnlichkeiten finden sich zu Jaroslav Hašeks Der brave Soldat Schwejk.
Rezeption
Von der Vring hatte zunächst Mühe, für den bereits 1924 fertiggestellten Roman einen Verleger zu finden. Er erhielt zunächst siebzehn Absagen. Der Roman wurde aber ein beachtlicher Erfolg mit ca. 30.000 verkauften Exemplaren.
Er erhielt überwiegend positive Kritiken, unter anderem von Thomas Mann im Berliner Tagblatt. Während einige Kritiken bemängelten, von der Vring liefere nur "lyrische Marginalien" zum Krieg, nannte eine Besprechung das Werk eine "flammende Anklageschrift gegen den Krieg". Schließlich wurde auch polemisiert, es wäre ein "den deutschen Frontsoldaten verunglimpfender" Tendenzroman[1]. Für Hans-Jürgen Fröhlich gehörte es 1989 "zu den überzeugendsten Büchern gegen den Krieg und zugleich zu den künstlerisch gelungensten der zwanziger Jahre" [2].
Literatur
Ausgaben:
- Soldat Suhren, Berlin, J.M.Späth, 1927
- Soldat Suhren, München, Schneekluth, 1980
Sekundärliteratur:
- Hans-Jürgen Fröhlich: Ein Unsoldat zieht in den Krieg; Hans J. Fröhlich über Georg von der Vring: "Soldat Suhren" (1927) in: Romane von gestern heute gelesen Hg. v. Marcel Reich-Ranicki, Frankfurt a.M. 1989, S. 91-97, ISBN , 3-10-062911-6
Quellen
- ↑ Ein Unsoldat zieht in den Krieg; Hans J. Fröhlich über Georg von der Vring: "Soldat Suhren" (1927) in: Romane von gestern heute gelesen Hg. v. Marcel Reich-Ranicki, Frankfurt a.M. 1989, S. 92f
- ↑ Hans J. Fröhlich a.a.O., S. 97
Weblinks
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