- Speichergedächtnis
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Der Begriff Speichergedächtnis wurde von Jan Assmann und Aleida Assmann geprägt. Ihm zugrunde liegt die Definition des kulturellen Gedächtnis als soziales Gedächtnis, das nicht nur in, sondern vor allem zwischen den Menschen entsteht (s. Maurice Halbwachs), dabei wird das Bild der Vergangenheit in der Gegenwart geformt.
Das Speichergedächtnis umschreibt anders als das Funktionsgedächtnis einen Pool an Überlieferungsbeständen, die im Heute nicht gebraucht werden, auf die aber zugegriffen werden kann. Das Speichergedächtnis ist latent und unbewohnt. Die Bestände haben keinen vitalen Bezug zur Gegenwart, sie sind autonom und unstrukturiert. Das Speichergedächtnis ist somit anachron. Es beschreibt sozusagen den Horizont allen Wissens, aller angesammelter Texte, Handlungsmuster etc.
Trotzdem übernimmt das Speichergedächtnis wichtige Funktionen:
- es kann von zukünftigen Generationen neu bewertet werden (Renaissance),
- es macht das Funktionsgedächtnis schwerer manipulierbar
- und es kann Korrektiv für das Funktionsgedächtnis sein.
Literatur
- Assmann, Aleida/Assmann, Jan. 1994. Das Gestern im Heute. Medien und soziales Gedächtnis. In: Merten, Klaus/Schmidt, Siegfried J./Weischenberger, Siegfried (Hrsg.). 1994. Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in Kommunikationswissenschaften. Opladen.
- Assmann, Aleida. 1999. Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. München.
- Assmann, Aleida. 2001. Wie wahr sind Erinnerungen. In: Welzer, Harald (Hrsg.) 2001. Das soziale Gedächtnis. Geschichte, Erinnerung, Tradierung. Hamburg.
Weblinks
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