Sprengschwade

Sprengschwade

Sprengschwaden sind Reaktionsprodukte nach der Zündung von Nitratsprengstoffen und der damit zusammenhängenden chemisch-physikalischen Reaktion (Detonation).

Die bei der Detonation von Nitratsprengstoffen entstehende giftige Schwadenwolke wird auch als Bojan bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Grubenwettern, Wasser und Staub mit den Umsetzungsprodukten der Sprengladungen (zum Beispiel nitrose Gase).

Inhaltsverzeichnis

Stickoxide

In Sprengschwaden können sich in sehr hoher Konzentration nitrose Gase befinden. Diese führen zu Vergiftungserscheinungen und in hoher Konzentration durch Einatmen zum Tod. Nitrose Gase sind zum Beispiel Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2).

Sehr starke Konzentrationen nitroser Gase (Stickoxide) entstehen, wenn hochbrisanter Sprengstoff mit Unterschallgeschwindigkeit reagiert (somit nicht detoniert. Dabei entstehen meist Flammen oder auch glühende Kleinstteilchen in Verbindung mit den nitrosen Gasen (sogenannte Deflagration)).

Ursachen

Ursachen von Sprengschwaden sind

  • unvermeidliche chemische Folgeerscheinung bei der Verwendung von Sprengstoffen,
  • unvollständige Detonation des Sprengstoffes (zum Beispiel durch Überladung, zu schwache Initiierung oder durch feucht gewordene Sprengstoffe),
  • ungenügende oder fehlende Verdämmung (Besatz)[1] des Sprengstoffes.

Schutzmaßnahme

Durch die Bewetterung mit Frischluft über eine Lutte werden im drückenden und/oder saugenden Verfahren die Sprengschwaden im Bergbau verdünnt und entfernt. Zusätzlich wird das Haufwerk mit Wasser abgespritzt, da ein Teil der Schwaden im Haufwerk verbleiben kann.

Damit die mit der Sprengung befassten Personen vor Sprengschwaden geschützt werden, soll sich die planmäßige Zündstelle im einziehenden Wetterstrom befinden und nicht im Hauptabwetterstrom. Kann dies nicht vermieden werden, müssen Atemschutzgeräte (zum Beispiel Filterselbstretter) vorhanden sein.

Literatur

  • Dynamit Nobel Wien (DNW) und Schaffler & Co. GesmbH. (Hg): Sprengtechnische Ratschläge. 11. Auflage. Eigenverlag, St. Lambrecht 1989.

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Der Besatz kann zum Beispiel aus Letten, Sand, feinsten Steinen, Wasser oder Chlorcalcium (zur Staubbindung) bestehen. Im Bergbau gibt es dazu auch das Sprichwort: „Gut verdämmt, ist halb geschossen.“ Faustregel: Je weniger brisant ein Sprengstoff ist, desto mehr Besatz wird benötigt.

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