St.-Josefs-Kirche (Breslau)

St.-Josefs-Kirche (Breslau)

Die St.-Josefs-Kirche (polnisch: Parafia rzymskokatolicka św. Józefa Rzemieślnika) ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in Breslau.

Geschichte

Der Gedanke, zur Entlastung der St.-Mauritius-Kirche und zur besseren seelsorglichen Versorgung der Katholiken in der östlichen Vorstadt in der Ofener Straße eine Kirche zu bauen, geht bis ins Jahr 1916 zurück. Man nahm das Grundstück des Gärtnereibesitzers Richard Senzky in Aussicht, das 80 000 Mark kosten sollte. Der Erwerb verzögerte sich aber durch den Tod des verdienten Ehrendomherrn Wilhelm Velkel und durch die darauf folgende Neubesetzung der Pfarrei von St. Mauritius. Erst Erzpriester Kobel konnte 1917 das Grundstück erwerben, das etwa 1,6 km von der St. Mauritius-Kirche entfernt ist.

Krieg und Inflation verzögerten die Möglichkeit, mit dem Kirchbau zu beginnen. Erst 1928 konnte sich der Kirchenvorstand dem Projekt Kirchbau wieder nähern. Es wurde damals ein Kirchenbauverein gegründet, dessen Vorsitz der Drogeriebesitzer Bruno Sahm übernahm. Übergangsweise wurde in der Aula der Schule Ofener Straße ein Gottesdienstraum eingerichtet.

Wieder vergingen mehrere Jahre, bis 1931 der Architekt Freiherr von Ohlen mit einem Entwurf beauftragt wurde. Dieser hat wegen der eingeengten Lage des Baugrundstückes zwischen einem Feuerwehrdepot auf der einen und einem Fabrikgrundstück auf der anderen Seite den Bau von zwei Vorderhäusern vorgesehen. Erst dahinter liegt die Kirche in Form eines Sechsecks von je 8 m Seitenlänge. In den Vordergebäuden wurde die Wohnung des Geistlichen und die der Klosterschwestern, sowie ein Kindergarten untergebracht.

1932 begann man mit dem Kirchbau, den Erzpriester Paul Peikert, der die Mauritiuspfarrei am 28. September 1932 übernahm, vollenden konnte, ohne auf die Gestaltung Einfluss zu haben. Die feierliche Konsekration erfolgte durch Kardinal Adolf Bertram am 25. September 1933.

Die Seelsorge in der bereits 3200 Seelen zählenden Gemeinde übernahm Kuratus Walter Laßmann bis 1947. Die Gesamtkosten des Baues beliefen sich auf etwa 155 000 RM. Die Filiale St. Josef blieb bis 1942 im Pfarrverbande von St. Mauritius. Neben Brockau und Klein Tschansch ist St. Josef die dritte Filiale der ausgedehnten Pfarrei St. Mauritius, die 1938 immer noch 15 000 Seelen zählte.[1]

Am 29. März 1945, während der Schlacht um Breslau, wurde die St.-Josefs-Kirche mit den dazugehörigen Gebäuden von Angehörigen der deutschen Wehrmacht in Brand gesteckt. Die von Pfarrer Laßmann wiederhergestellte Kirche hat Weihbischof Ferche am 19. März 1946 eingeweiht.[2]

Einzelnachweise

  1. "Die katholischen Kirchen Breslaus", Dr. Kurt Engelbert / Josef Engelbert, 1961, 2. Auflage
  2. http://www.breslau-wroclaw.de/de/breslau/history/kk_joseph/
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