Christian Lahusen

Christian Lahusen

Christian Lahusen (* 12. April 1886 in Buenos Aires; † 18. Mai 1975 in Überlingen) war ein deutscher Komponist.

In Argentinien als ältester Sohn von Heinrich Lahusen und Therese geb. Leinau geboren, entstammte Christian Lahusen einer Kaufmanns- und Unternehmerfamilie in Bremen. Sein Großvater Christian Lahusen war Gründer der Firma Nordwolle. Er wuchs mit seinen Geschwistern auf dem Kolonialsitz der Familie in unmittelbarer Nähe von Buenos Aires auf. Für die Ausbildung und Erziehung der Kinder wurden Hauslehrer beschäftigt. 1899 wurde er im Alter von 13 Jahren allein nach Deutschland geschickt, um das Gymnasium in Wernigerode zu besuchen. 1901 siedelte die Familie nach Bremen um, und Christian führte seinen Schulbesuch dort fort. Nach dem Abitur am Alten Gymnasium ging er 1905 zum Studium der Musik nach Leipzig. Er brach das Studium nach kurzer Zeit ab und widmete sich auf zahlreichen Reisen seinen autodidaktischen Studien. 1914 wurde er Repetitor am Opernhaus in Charlottenburg. Im Ersten Weltkrieg wurde Christian Lahusen Soldat und wurde als Jagdflieger eingesetzt. Nach 1918 war er als Kapellmeister und Komponist an den Münchner Kammerspielen und seit 1920 freiberuflich für dieses Theater sowie für die Hamburger Kammerspiele und das Schauspiel Frankfurt tätig. Seit 1931 lebte er als Komponist in Überlingen und war Musiklehrer an der Salemer Internatsschule.

Lahusen schuf vorwiegend geistliche und weltliche Vokalwerke (u. a. „Volks- und Bänkellieder“, 1910; „Heimkehr im Abend“, 1939; „Kleiner Psalter“, 1951), die sich am deutschen Chorlied des 16. Jahrhunderts orientierten. Er komponierte auch die Bühnenmusik zu dramatischen Werken, u. a. zu Eichendorffs Lustspiel „Die Freier“ (1923).

Im Stammteil des Evangelischen Gesangbuches ist er als Komponist der Lieder „Wißt ihr noch, wie es geschehen“, „Wir glauben Gott im höchsten Thron“, „Meinem Gott gehört die Welt“, „In dem Herren freuet euch“ und „Eine ruhige Nacht“ vertreten.

Christian Lahusen heiratete am 28. März 1917 in Berlin seine erste Ehefrau Hedwig Ilse. 1919 heiratete er seine zweite Ehefrau Rahel Hermman, mit der er eine Tochter und einen Sohn hatte. Nach seinem Tod wurde er 1975 in Konstanz bestattet.

Zu seiner Ehre wurde in seiner Wahlheimat Überlingen eine Straße nach ihm benannt.

Literatur

  • Isolde Maria Weineck: Christian Lahusen; Leben und Werk unter besonderer Berücksichtigung seiner liturgischen Kompositionen, Dissertation Universität Münster, Laaber-Verlag, 1981

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