- Statue des St. Christophorus im Kölner Dom
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Die Statue des Heiligen Christophorus im Kölner Dom ist eine monumentale Skulptur aus Tuffstein aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts. Als Künstler gilt der Bildhauer Tilman van der Burch. Die Skulptur ist am Übergang des südlichen Querhauses in den Chorumgang des Kapellenkranzes an einer Säule aufgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die 373 Zentimeter hohe Statue aus drei Steinquadern stellt den Heiligen Christophorus dar, der das Jesuskind auf seinen Schultern trägt. Die Steinfigur steht auf einer Konsole mit einer polygonalen Grundplatte, die von zwei Wappenengeln gestützt wird.
Christophorus, der laut Legende mit dem Kind die Last der ganzen Welt zu tragen hat, watet mit hochgerafftem Gewand durch stilisierte Wellen zu seinen Füßen. Die Beine liegen bis zu den Knien frei; mit der linken Hand stützt er sich auf einen mannshohen, grob geschnitzten Stock. Der rechte Arm ist nach rechts hinten gestemmt. Die Gesichtszüge des Heiligen sind angestrengt, er trägt einen gewellten Bart und ein rechts geknotetes Stirnband.
Auf seiner Schulter sitzt das Jesuskind, das mit seiner rechten Hand eine Weltkugel auf dem Knie hält; mit seiner linken Hand stützt es sich auf dem Kopf des Christophorus ab.
Geschichte
Die Skulptur stammt aus der Werkstatt des Meister Tilman van der Burch, der in und um Köln noch weitere Skulpturen schuf. Sie war nach älteren Quellen in früheren Zeiten polychrom gefasst, mit einem „goldgeblümten Rocke“, dann aber mehrfach übermalt worden. Im 19. Jahrhundert wurde sie abgelaugt und mit der heutigen dünnen farbigen Fassung versehen.[1]
Christophorusfiguren aus mittelalterlicher Zeit wurden üblicherweise am Eingang von Kirchen oder Toren aufgestellt. Das gilt auch für diese Statue, denn der Pilgerweg durch den unvollendeten Kölner Dom, der mit einer Trennwand zum Langhaus hin abgeschlossen war, begann am Südportal und führte die Gläubigen durch den Chorumgang zum Dreikönigenschrein, danach zum Nordportal wieder hinaus. So war die Statue die erste Heiligenskulptur im Dom, der ein Pilger beim Eintritt begegnete. Auch heute führt zu bestimmten Anlässen, etwa der Domwallfahrt, der Weg der Pilger durch das normalerweise verschlossene Südportal in die Kathedrale.
Rezeption
Heinrich Heine erwähnt die Statue in seinem Gedicht „Die alten, bösen Lieder“ im Lyrischen Intermezzo, das 1827 im Buch der Lieder erschien:
- […]
- Und holt mir auch zwölf Riesen,
- Die müssen noch stärker sein
- Als wie der heil'ge Christoph
- Im Dom zu Köln am Rhein.
- […]
Literatur
- Hans Peter Hilger: Der Meister des hl. Christophorus im Dom zu Köln. In: Kölner Domblatt. Jahrbuch des Zentral-Dombauvereins, 27. Folge, 1967 (nicht eingesehen)
Weblinks
Commons: Statue of Saint Christopher (Cologne Cathedral) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Paul Clemen: Der Dom zu Köln, Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Sechster Band, III. Abteilung: Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln, Erster Band, III. Abteilung: Der Dom; Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1937, S. 247
50.9412216.958219Koordinaten: 50° 56′ 28″ N, 6° 57′ 30″ OKategorien:- Kölner Dom
- Statue (Christentum)
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