- Stephanskapelle (Chur)
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Die Stephanskapelle (auch Stephanuskapelle oder St. Stephan) ist nach den Vorgängerbauten der heutigen Kathedrale der älteste bekannte christliche Sakralbau im Bündner Hauptort Chur. Sie liegt heute unter dem Pausenplatz der Bündner Kantonsschule.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kirche geht zurück auf das Jahr 440, als ein dem Namen nach unbekannter Churer Bischof, ein Vorgänger des Asinio, den Bau unter dem Patrozinium des ersten christlichen Märtyrers Stephanus als Friedhofskirche mit Grabkammer errichten liess. Um das Jahr 800 wurde die Kirche aufgegeben. Im Zuge der Bündner Wirren zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden die Reste des Baus durch habsburgische Truppen geschleift.
Wiederentdeckung
Als die Bündner Kantonsschule 1850 ausgebaut wurde, stiess man auf halbkreisförmig angeordnete Mauern und Mosaikfragmente. Der deutsche Kunsthistoriker Friedrich von Quast weilte zufällig in Chur. Er konnte die Relikte als die verloren geglaubte ehemalige Stephanskapelle identifizieren.
Heutige Nutzung
Zum Kulturgut von nationaler Bedeutung erklärt, wird die Stephanskapelle derzeit (Stand: 2011) durch den Archäologischen Dienst Graubünden so restauriert, dass sie als Museum genutzt und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Im Eingangsbereich ist ein detailgenaues Modell der ehemaligen Kirche im Massstab 1:10 ausgestellt.
Literatur
- Peter de Jong: Aus einem Problemfall ist eine kleine Perle geworden, in: Churermagazin 11/2010, S. 4f.
Weblinks
46.8467289.538566Kategorien:- Kirchengebäude in Chur
- Kirchengebäude im Bistum Chur
- Stephanuskirche
- Kulturgut von nationaler Bedeutung im Kanton Graubünden
- Museum im Kanton Graubünden
- Erbaut im 5. Jahrhundert
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