Stephen Neal

Stephen Neal
Stephen Neal (2009)

Stephen Neal (* 9. Oktober 1976 in San Diego, Kalifornien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Ringer und American-Football-Spieler. Er war 1999 Weltmeister im freien Stil im Schwergewicht (bis 130 kg Körpergewicht (KG)).

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Stephen Neal besuchte die San Diego Senior High School und betätigte sich dort in den Sportarten Schwimmen, Tennis, Ringen, Football und Leichtathletik. Nach einiger Zeit konzentrierte er sich aber auf das Ringen, weil er aufgrund seiner körperlichen Voraussetzungen dazu am besten geeignet schien. 1989 begann er bei Trainer Deryl Pope mit einem gezielten Ringertraining. Er rang dabei zu Beginn seiner Karriere in beiden Stilarten, freier Stil und griechisch-römischer Stil.

Im Jahre 1995 wurde er im freien Stil erstmals US-amerikanischer Juniorenmeister im Schwergewicht (damals bis 100 kg KG). 1996 gewann er diesen Titel in beiden Stilarten. Ab 1996 besuchte er die California State University (CSU) in Bakersfield, Kalifornien und belegte in diesem Jahr bei den NCAA-Championships (US-amerikanische Studentenmeisterschaft) im freien Stil im Superschwergewicht (Kl. bis 130 kg KG) den 4. Platz. Er gehörte auch dem "Dave-Schultz"-WC Bakersfield an.

Im Jahre 1995 begann auch die internationale Ringerkarriere von Stephen Neal. Er gewann in diesem Jahr den Titel bei den Pacific Ocean Games in Cali, Kolumbien im freien Stil im Superschwergewicht vor Musthaq Abdullah aus Australien u. Arnulfo Hernandes Gonzalez, Kolumbien.

In den folgenden drei Jahren war er bei den NCAA-Championships sehr erfolgreich. 1997 musste er sich im Schwergewicht noch hinter Kerry McCoy mit dem 2. Platz begnügen. 1998 und 1999 wurde er aber NCAA-Champion inm Schwergewicht. 1998 vor Trent Hynek und 1999 vor Brock Lesnar. 1999 wurde er auch USA-Meister im Schwergewicht vor Kerry McCoy und Tolly Thompson. Außerdem gewann er in diesem Jahr die WM-Ausscheidung (Trials) vor Kerry McCoy.

Auf der internationalen Ringermatte musste er zunächst bei der Studenten-Weltmeisterschaft 1998 in Ankara noch Lehrgeld bezahlen, denn er kam im Schwergewicht nur auf den 5. Platz. Wesentlich besser schnitt er aber ein Jahr später bei den Panamerikanischen Spielen in Winnipeg ab, denn er besiegte dort im freien Stil im Endkampf den starken Kubaner Alexis Rodríguez Valera und wurde damit panamerikanischer Meister. Zum Höhepunkt seiner Ringerlaufbahn wurde dann die Weltmeisterschaft 1999 im freien Stil in Ankara. Er besiegte dort im Schwergewicht Frans van den Heever aus Südafrika, Anastasios Simeonidis aus Griechenland, Aydın Polatçı aus der Türkei, Redschab Aschchubalijew aus Aserbaidschan und im Finale den Russen Andrei Schumilin, den er knapp mit 4:3 techn. Punkten schlug. Damit war er Weltmeister.

Im Jahre 2000 kam Stephen Neal sowohl bei der US-amerikanischen Meisterschaft als auch bei der US-Olympiaauscheidung hinter Kerry McCoy auf den 2. Platz. Er verpasste damit die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sydney.

Inzwischen war man in der National Football League (NFL) auf ihn aufmerksam geworden. Bei Tests erwies er sich sehr talentiert, so dass er ab 2001 bei den New England Patriots einen Profivertrag als Footballspieler erhielt. In diesem Metier war er dann bis zum jahre 2005 tätig. Das Ringen musste er dabei notgedrungen an den Nagel hängen. Im Jahre 2005 erlitt er eine schwere Schulterverletzung, die seine Football-Karriere frühzeitig beendete. Im Jahre 2006 übernahm er an der California State University ein Amt als Assistenztrainer. Er wohnt mit seiner Familie in Bakersfield.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1995 1. Pacific Ocean Games in Cali, Kolumbien Schwer vor Mushtaq Abdullah, Australien u. Arnolfo Hernandez Gonzalez, Kolumbien
1998 5. Universitäten-WM in Ankara Schwer hinter Alexei Medwedew, Weißrussland, Zekeriya Güçlü, Türkei, Oleg Tschorpjakow, Russland u. Ebrahim Mehrabi, Iran
1999 1. Panamerikanische Spiele in Winnipeg Schwer vor Alexis Rodríguez Valera, Kuba u. Wayne Weathers, Kanada
1999 1. WM in Ankara Schwer mit Siegen über Frans van den Heever, Südafrika, Anastasios Simeonidis, Griechenland, Aydın Polatçı, Türkei, Redschab Aschchabalijew, Aserbaidschan u. Andrei Schumilin, Russland
2000 1. Sunkist-Kids-Open in Phoenix (Arizona) Schwer vor Billy Blunt u. Tim Courtad, bde. USA
2001 4. "Takhty"-Cup in Teheran Schwer mit Siegen über Maesoumi, Abbas Jadidi u. Nuorzane, alle Iran u. Govier, Türkei u. einer Niederlage gegen Ebrahim Mehrabi

Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, Schwergewicht bis 1996 bis 100 kg KG, ab 1997 bis 130 kg KG. Bis 1996 existierten 10 Gewichtsklassen. Aus diesem Grunde gab es bis dahin ein Schwergewicht (bis 100 kg KG) und ein Superschwergewicht, das zuerst ein unbegrenztes Gewichtslimit hatte und dann ein Limit von 130 kg erhielt. Ab 1997 fielen wegen des Einführens des Frauenringens bei den Männern zwei Gewichtsklassen weg. Aus diesem Grunde benötigte man die Bezeichnung Superschwergewicht nicht mehr. Es gab ein Halbschwergewicht, das bis 97 kg KG ging und darüber ein Schwergewicht, bis 130 kg KG.

Nationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Stil Gewichtsklasse
1995 1. USA-Jun.-Meisterschaft F Schwer
1996 1. USA-Jun.-Meisterschaft F Schwer
1996 1. USA-Jun.-Meisterschaft GR Schwer
1996 4. NCAA-Championships F Superschwer hinter Jeff Walter, Justin Harty u. Tolly Thompson
1997 1. Kaliforn. Meistersch. F Schwer vor Dave Sheeler u. Wayne Thomas
1997 1. Kaliforn. Meistersch. GR Schwer vor Wayne Thomas u. Michael Ranell
1997 2. NCAA-Championships F Schwer hinter Kerry McCoy, vor Tolly Thompson
1998 1. NCAA-Championships F Schwer vor Trent Hynek u. Shelton Benjamin
1999 1. NCAA-Championships F Schwer vor Brock Lesnar, Karl Roesler u. Matt Orndorff
1999 1. USA-Meisterschaft F Schwer vor Kerry McCoy, Tolly Thompson u. Tom Eriksson
1999 1. WM-Trials F Schwer vor Kerry McCoy
2000 2. USA-Meisterschaft F Schwer hinter Kerry McCoy, vor Tolly Tompson
2000 2. Olympia-Trials F Schwer hinter Kerry McCoy
2001 2. WM-Trials F Schwer hinter Kerry McCoy

Quellen

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer,
  • Website des US-amerikanischen Ringerverbandes "www.themat.com",
  • Website "www.wrestlinghalloffame.org"

Weblinks


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