- Stiftskreuz Borghorst
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Das Stiftskreuz Borghorst ist ein goldenes Reliquienkreuz. Es wird in der katholischen Pfarrkirche St. Nikomedes in Borghorst ausgestellt. Es gehört zum Kirchenschatz.
Beschreibung
Das Kreuz stammt aus dem 11. Jahrhundert. Es ist die bedeutendste ottonische Goldschmiedearbeit, die in Westfalen erhalten ist. Der Entstehungsort ist nicht bekannt.
Im Inneren befindet sich ein Holzkern als Träger. Auf der Vorderseite ist das Kreuz mit Goldblech, auf der Rückseite mit Kupferblech beschlagen. Es ist mit kostbaren Steinen, darunter einige antike Gemmen, feinem Filigran und getriebenen Reliefs besetzt. Die Gesamthöhe beträgt 41,1 cm, die Breite 24,4 cm, die Balken sind 3,2 cm breit. In den Längsbalken sind zwei Fläschchen aus dem 10. Jahrhundert aus Bergkristall als Reliquienbehälter eingelassen. Unter dem kleinen Relief der Kreuzigung ist eine Ampulle mit den Hauptreliquien, Teile des Kreuzes und des Schwammes Christi. Rechts und links daneben die Bilder der Heiligen Petrus, Paulus, Cosmas und Damian. Unter dem Reliquiar ist eine Halbfigur des Kaisers Heinrich II. dargestellt. Seinen erhobenen Händen schweben von oben zwei Engel entgegen. Auf der Rückseite ist eine Umschrift eingraviert, sie zählt die enthaltenen Reliquien auf und zeigt ein Gebet der Stifterin. Unter der Kristallflasche wird die betende Bertha Abbatissa von der Hand Gottes gesegnet. Sie war die dritte Äbtissin des Stiftes und hat wohl das Kreuz in der Regierungszeit Heinrich II., er war ein Förderer des Stiftes, von 1014 bis 1024 fertigen lassen.[1]
2011 wurde das Kreuz für die Ausstellung "Treasures of heaven" (Schätze des Himmels) an das Britische Museum in London ausgeliehen. [2]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmälder, Nordrhein-Westfalen. Band 2, Westfalen, Deutscher Kunstverlag, München 1969
Belege
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmälder, Nordrhein-Westfalen. Band 2, Westfalen, Deutscher Kunstverlag, München 1969, Seite 71
- ↑ Kreuz in London
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