- Studentenkarzer (Königsberg)
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Der Königsberger Karzer (früher: „das Karzer“) war das Studentengefängnis der Albertus-Universität Königsberg.
Geschichte
Im Keller der Alten Universität, im Collegium Albertinum (Königsberg) auf der Dominsel, waren zwei Karzer, die zum Pregel hin vergitterte Fenster hatten. Die Räume waren feucht und schwer zu heizen. Bei Hochwasser stand der Boden unter Wasser. Die baulichen Mängel zwangen Anfang des 19. Jahrhunderts zur Verlegung des Karzers in die oberen Räume. Zum 80. Stiftungsfest des Corps Masovia hatte August Wittich den Karzer des alten Albertinums ausgeschmückt, mit einem großen Schild für Masovia (blau-weiß-rot), drei kleinen für Borussia (weiß-schwarz-weiß), Baltia I (blau-weiß-blau) und Scotia (blau-schwarz-blau) und dreien für Littuania (grün-weiß-rot), Normannia (hellblau-gold-schwarz) und Baltia II (weiß-hellblau-schwarz-weiß) – „als die Farben der alten Königsberger Landsmannschaften, deren Mitglieder einstmals da oben Muße fanden, über die Beschwerden des Studiums, des Fechtbodens und der Kneipe nachzudenken.“ [1]
Zwei Jahre später, 1892, entdeckte Wittich die alten Kellerräume des Karzers. Seither wurden sie als Abstellräume benutzt. Noch 1938 unternahm Heinz Lettau geophysikalische Versuche in den alten Karzerräumen.
Der Karzer der 1862 eingeweihten Neuen Universität war im westlichen Liebenthal-Flügel untergebracht. Bei den britischen Luftangriffen auf Königsberg und der Schlacht um Königsberg blieb er mit seinem Innenhof, dem Karzer und einigen Stuckmedaillons einigermaßen unbeschädigt.
Siehe auch: Corpslandsmannschaften (Königsberg)Einzelnachweise
- ↑ Festschrift zu Masovias 50. Stiftungsfest (1880), S. 40
Weblinks
Kategorien:- Universitätsgeschichte
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