- Studieren in Fernost
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Studieren in Fernost ist eine länderübergreifende Social-Marketing-Kampagne der ostdeutschen Bundesländer, die 2009 initiiert wurde und die darauf zielt, das Hochschulangebot in den neuen Ländern vor allem westdeutschen Schülern bekannter zu machen. In Auftrag gegeben wurde die auf fünf Jahre angelegte Kampagne von den Wissenschafts- und Kultusministerien der fünf Länder.[1] Gefördert wird die Kampagne durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Die westdeutschen Universitäten und Fachhochschulen sind überfüllt und werden aller Voraussicht nach, in den Jahren 2011 bis 2014 einen Massenandrang erleben, dessen Auswirkungen voraussichtlich noch bis 2020 zu spüren sein werden. Das liegt auch in der demografischen Entwicklung begründet: Während die Geburtenzahlen im Osten nach dem Mauerfall stark zurückgegangen sind, gibt es im Westen durchaus noch starke Jahrgänge. Zusätzlich verdoppelt sich die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger in den westlichen Ländern über mehrere Jahre. Ursache ist die Verkürzung der Schulzeit von 13 auf 12 Jahre (doppelte Abiturjahrgänge). Eine Entspannung würde sich durch eine Verteilung der Studierenden nach Ost und West ergeben. Die dortigen Universitäten und Fachhochschulen verfügen über sehr gute Studienbedingungen.[2] Und es gibt vor allem Platz in vielen Studienrichtungen für neue Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem Westen. Von der Entlastung der dortigen Lehranstalten profitiert die Hochschullandschaft im ganzen Land. Einen wichtigen Schritt sind Bund und Länder im Juni 2007 mit dem Hochschulpakt 2020 gegangen. Er soll alle Lehr- und Forschungsanstalten stärken und sie vor allem auf die erhöhte Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger aus dem Westen vorbereiten. Bis zum Ende der ersten Programmphase Ende 2010 können sich gut 91.000 Studentinnen und Studenten mehr als im Richtjahr 2005 immatrikulieren. Dafür hat der Bund den Ländern rund 565 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die ostdeutschen Länder verpflichten sich in dem Hochschulpakt, ihren Beitrag für konstante Studienanfängerzahlen zu leisten und diese bis 2010 trotz der demografischen Entwicklung auf dem Niveau des Jahres 2005 zu halten – ein wesentlicher Grund für die bundesweite Kampagne.
Medienpräsenz
Um bei den 16- bis 19-Jährigen einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, braucht es neue und zugleich effektive Wege der Ansprache. Fernsehen, Radio und die Tageszeitung werden durch das Leitmedium der Jugendlichen ersetzt: das Internet. Hier haben sich die Kommunikationsformen des so genannten Web 2.0 entwickelt. Die junge Generation ist im Web miteinander vernetzt und schafft sich eigene Informationskanäle. Die ostdeutschen Hochschulen suchen daher den direkten Kontakt auf der wichtigsten Plattform für diese Altersgruppe, bei der Community schülerVZ. Für mehr als fünf Millionen Mitglieder sind die Angebote der Website zu einem festen Bestandteil ihres Alltags geworden. Daher bietet die Plattform ideale Bedingungen, um in Zukunft genau hier möglichst viele Schülerinnen und Schüler mit den ostdeutschen Hochschulen in direkten Kontakt zu bringen.
Auszeichnungen
Die Kampagne wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Neptun-Award [3] und dem PR Report Award 2010[4] in der Kategorie Innovative PR-Strategie.
Weblinks
Einzelnachweise
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