Stössel-Laute

Stössel-Laute
Siebensaitige Stössel-Laute

Die Stössel-Laute, auch Stössel-Mandoline, ist ein flaches Zupfinstrument mit lautenartigem Umriss. Benannt wurde sie nach ihrem Erfinder, dem Kölner Geigenbauer Georg Stössel (1867–1943).

Der kurze und breite Hals bietet ein Griffbrett mit fünf Bünden. Die Saiten werden über die Stirnkante gegriffen, die Greiffinger liegen parallel zu den Saiten. Stössel suchte mit dieser Laute die schwierigen Greifarten der gebräuchlichen Saiteninstrumente zu Begleitzwecken zu vereinfachen, eine rasche Erlernbarkeit und eine größere Bequemlichkeit zu erreichen. Die gängige Form hat sieben Saiten, es gibt aber auch Stössel-Lauten mit fünf und neun Saiten und die Bass-Lauten, die zusätzlich 13 Bass-Saiten haben, die wie bei einer Zither gezupft werden.

Geschichte

1914 baute Georg Stössel seine erste Stössel-Laute. Am 31. August 1915 erhielt er vom Deutschen Patentamt das Patent auf die Grundversion und drei Weiterentwicklungen. In den folgenden Jahrzehnten baute er hunderte Abwandlungen seiner Laute. Seine Sammlung der Prototypen in seiner Kölner Werkstatt verbrannten 1943 bei einem Bombenangriff. Am 23. Juni 1923 wurde in Stuttgart die Stösselinstrumentenbau AG gegründet, die die Laute, unter Stössel als technischen Direktor und dem Ingenieur Kurt Schiffler als Vertriebsleiter, für den überregionalen Markt produzierte. Nach dem Konkurs der AG setzte Schiffler die Produktion in seinen Dusyma-Werkstätten in Stuttgart-Ostheim fort. Dort entstand auch das nach ihm benannte Modell Schiffler.

Name

Stössel bezeichnete sein Instrument als Stössel's Lauten-Mandoline. In einer 1920 erschienenen Schule von H. J. Bachem wird das Instrument als Stössel's Accord-Mandoline genannt. Daraus entstand mit erscheinen der Schule von Joseph Drechsel der Name Stössel-Mandoline. Die Stuttgarter Dusyma-Werkstätten fertigten sie unter den Namen Deutsche Laute und Mandolaute. Letztere Bezeichnung wurde von Dusyma für verschiedene Instrumente verwendet.

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