- Lauteninstrument
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Als Lauteninstrument bezeichnet man alle Saiteninstrumente, die aus einem Resonanzkörper und einem Saitenträger (z. B. einem Hals) zusammengesetzt sind und bei denen die Saiten parallel zur Decke liegen[1]. Zu den Lauteninstrumenten gehören zahlreiche Typen von Zupfinstrumenten, aber auch Streichinstrumente wie die Violinen, die zur Gruppe der Kasten-Halslauten gehören.
Inhaltsverzeichnis
Einteilung
Nach der Hornbostel-Sachs-Systematik können die Lauteninstrumente unterteilt werden in:
- Bogenlauten, bei denen eine Saite an den Enden eines Bogens befestigt wird.
- Jochlauten (Leiern), bei denen die Saiten an einem Ende an einem Resonanzkasten und am anderen Ende an einem zwischen zwei Armen aufgehängten Joch befestigt werden (z.B. Kithara und Lyra).
- Stiellauten, bei denen ein Spieß oder Hals an einem Korpus befestigt wird.
Die Stiellauten sind die größte und vielfältigste Gruppe und unterteilen sich in:
- Spießlauten, bei denen ein Spieß durch den Korpus gesteckt wird (Rabab, Kamancheh). Der Korpus kann bootsförmig, rund (beides schalenförmig), röhrenförmig (Endingidi) oder kastenförmig (Masenqo) sein.
- Halslauten, bei denen ein Hals am Korpus angesetzt wird. Die Halslauten wiederum kann man nach der Form des Korpus unterteilen in:
- Schalen-Halslauten, bei denen der Korpus schalenförmig ausgeprägt und durch Verwendung von Früchten oder Zusammensetzung von Spänen entsteht (z.B. Oud, Europäische Laute, Theorbe, Angelica, Konzertmandoline, Mandola, Mandora, Balalaika, Bouzouki, Gambus, Gitarrenlaute).
- Kasten-Halslauten, bei denen der Korpus kastenförmig mit Boden, Decke und Zargen aufgebaut wird (z.B. Gitarre, Cavaquinho, Cister, Violine, Fidel, Vihuela, Bandola, Ukulele, Gitalele).
Dieser Einteilung entziehen sich Instrumente, die sowohl schalen- als auch kastenförmig gebaut sein können (z.B. Mandoline oder Rebec).
Eine andere Einteilung berücksichtigt das Verhältnis der Längen von Korpus und Hals:
- Kurzhalslauten: Hierzu zählt man etwa Pipa und arabische Oud.
- Langhalslauten: z. B. Tanbur, Theorbe, Colascione, griechische Bouzouki, zentralasiatische Dombra, russische Domra und Balalaika, türk. Saz, persische und kaukasische Tar, persische Setar, indische Sitar, nordamerikanisches Banjo, albanische Çiftelia, chinesische Sanxian.
Literatur
- Konrad Ragossnig: Handbuch der Gitarre und Laute. Ergänzte und revidierte Ausgabe. Schott, Mainz u. a. 1979, ISBN 3-7957-2329-9.
- Josef Zuth: Handbuch der Laute und Gitarre. Verlag der Zeitschrift für die Gitarre u. a., Wien 1926 (3. Nachdruck. Olms, Hildesheim u. a. 2003, ISBN 3-487-04290-8).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Brockhaus Enzyklopädie, 21. Auflage, ISBN 3-7653-4131-2
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