- Svetlana Velmar-Janković
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Svetlana Velmar-Janković (kyrillisch: Светлана Велмар-Јанковић; * 1. Februar 1933 in Belgrad) ist eine serbische Schriftstellerin und Journalistin. Sie zählt zu den einflussreichsten serbischen Autorinnen der Gegenwart.
Während ihres Studiums begann die Tochter des serbischen Autors Vladimir Velmar-Janković als Journalistin zu arbeiten. 1959 erhielt sie im Belgrader Prosveta Verlag eine Anstellung als Lektorin für zeitgenössische jugoslawische Prosa und Essaysammlungen. Nach langjähriger Tätigkeit als Lektorin und Herausgeberin im Verlag wurde Velmar-Janković 1971 Mitglied des Verlagsvorstandes, seit 1989 ist sie als freie Schriftstellerin tätig. Bis 2003 war sie Mitglied der Komisije za istinu i pomirenje (Kommission für Wahrheit und Versöhnung). Heute lebt Velmar-Janković in Belgrad – der Stadt, die im Mittelpunkt einer Vielzahl ihrer Romane, Erzählungen, Kinderbücher und Essays steht.
Für ihr Schaffen erhielt die serbische Autorin zahlreiche Preise und Auszeichnungen, unter anderem den NIN-Literaturpreis und den Literaturpreis des Politikin zabavnik.
Ihre Arbeiten werden im Verlag Stubovi kulture in Belgrad veröffentlicht und wurden ins Englische, Französische, Spanische, Italienische, Bulgarische, Koreanische und Ungarische übersetzt. Ins Deutsche wurde bisher nur Velmar-Jankovićs Werk „Lagum“ übertragen. Der 1990 in Serbien veröffentlichte Roman thematisiert die politischen Umwälzungen in den 1940er-Jahren in Belgrad und die Veränderungen in der Bevölkerung unter den neuen Verhältnissen. Im Mittelpunkt des Textes steht das Leben der mittlerweile achtzigjährigen Milica Pavlović, die sich an die Umbrüche in Jugoslawien während des 2. Weltkriegs erinnert. Velmar-Janković schrieb mit Unterbrechungen fast 20 Jahre an diesem Roman und verwarf zahlreiche Versionen, bevor sie ihn Ende der 1980er-Jahre endgültig abschloss. In „Lagum“ nimmt die serbische Schriftstellerin nicht nur Bezug auf reale politische Persönlichkeiten der Nachkriegszeit, sondern anhand der Figur eines Professors auch auf das Leben ihres eigenen Vaters. Vladimir Velmar-Janković, der während der deutschen Besetzung Serbiens Anfang der 1940er-Jahre Mitglied der damaligen serbischen Regierung war, setzte sich gegen Ende des 2. Weltkriegs nach Italien ab, um einer Verurteilung wegen Kollaboration zu entgehen. Die Reflexion dieser Vorfälle macht „Lagum“ zu dem persönlichsten Roman der Belgraderin.
Veröffentlichungen
- Ožiljak (1956)
- Savremenici (1968)
- Dorcol (1981)
- Lagum (1990), dt.: Lagum. Roman. Aus dem Serbischen von Mirjana und Klaus Wittmann. Frankfurt am Main: Edition Büchergilde, 2003.
- Ukletnici (1993)
- Vracar (1994)
- Knez Mihailo (1994)
- Bezdno (1995)
- Glasovi (1997)
- Knjiga za Marka (1998)
- Svetilnik (1998)
- Nigdina (2000)
- Žezlo (2001)
- Prozraci (2003)
- Ocarane naocari (2006)
Weblinks
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