Synagoge Beuthen

Synagoge Beuthen
Synagoge Beuthen; Foto von 1904 (aus dem Buch „Illustrierter Führer durch das Oberschlesische Industriegebiet“)
Gedenktafel mit Inschriften in polnisch, deutsch, englisch und hebräisch

Die Synagoge von Beuthen (polnisch Synagoga w Bytomiu) befand sich am damaligen Friedrich-Wilhelm-Ring (bzw. Friedrich-Wilhelm-Platz) in der oberschlesischen Stadt Beuthen (bzw. polnisch Bytom), bis zur deutschen Invasion in Polen 1939 eine Grenzstadt zur Zweiten Polnischen Republik.

Die Beuthener Synagoge wurde im Jahr 1869 erbaut, wobei sie eine ältere ersetzte; der Grundstein wurde am 25. Mai 1868 gelegt, die feierliche Eröffnung erfolgte am 2. Juli 1869, die Einweihung am 2. Dezember desselben Jahres. Architekt war der Berliner Freuding, den Bauauftrag übernahm die Beuthener Firma Ritter. Dr. Felix Kopfstein, von Beruf Anwalt und Notar, wurde dort 1889 Rabbiner.

Die Synagoge wurde während der so genannten Kristallnacht am 9./10. November 1938 niedergebrannt. Zuvor hatte Joseph Goebbels am 7. November in Beuthen eine antisemitische Rede gehalten, in der er zur Vergeltung an den Juden aufrief. Diese mussten stundenlang vor ihrer brennenden Synagoge ausharren. Die jüdische Gemeinde von Beuthen befanden sich im ersten Transport, der im „Bunker I“ in KZ Auschwitz-Birkenau vergast wurde; sie wurden allesamt am 15. Februar 1942 umgebracht, beim Anbeginn des Holocaust in Polen.

Am 9. November 2007, dem 69. Jahrestag der Kristallnacht, wurde an dem Ort eine Gedenktafel eingerichtet, die von dem Künstler Stanisław Pietrusę stammt und vom deutschen Auswärtigen Amt gefördert wurde. Die Enthüllung erfolgte in Anwesenheit des deutschen Konsuls Ludwig Neudorfer, des Beuthener Stadtpräsidenten Piotr Koj sowie Vertretern der jüdischen Gemeinde.

Weblinks

 Commons: Synagoge Beuthen – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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