- Tassos Isaak
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Anastasios (Tassos) Isaak (griech. Αναστάσιος (Τάσος) Ισαάκ, * 1972; † 11. August 1996 bei Famagusta) war ein Zyperngrieche, der bei einer Demonstration am 11. August 1996 vor Famagusta von Mitgliedern der faschistischen türkischen grauen Wölfen in der UN-Pufferzone totgeprügelt wurde. Er gilt zusammen mit seinem ebenfalls ermordeten Cousin Solomos Solomou als Nationalheld in Zypern und Griechenland.
Todesursache
Im August 1996, anlässlich des 22. Jahres der Teilung Zyperns, hatten mehr als 200 Motorradfahrer aus mehreren Ländern Europas eine Rallye von Berlin (bis 1989 die letzte geteilte Stadt Europas außer Nikosia) nach Zypern organisiert. Sie verließen mit ihren Motorrädern am 2. August 1996 die deutsche Hauptstadt Berlin und planten, am 11. August 1996 an ihrem Bestimmungsort Deryneia südlich von Famagusta anzukommen, wo sie zyperngriechische Biker treffen wollten. Gleichzeitig planten rund 2.500 Mitglieder der rechtsextremen türkischen Organisation Graue Wölfe in das türkisch besetzte Nordzypern zu reisen, um die Motorradfahrer und Demonstranten in der UN-Pufferzone zu attackieren.
Aufgrund des starken politischen Drucks (auch durch den UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali) auf die zypriotische Motorradfahrer-Vereinigung (Cypriot Motorcycle Federation), wurde die Protestveranstaltung am 11. August 1996 offiziell abgesagt. Diese Entscheidung wurde mit großer Missbilligung durch einen großen Teil der Motorradfahrer und andere Demonstranten aufgenommen. Daher beschlossen diese, eine eigene Protestaktion durchzuführen. Unter ihnen befand sich Tassos Isaak, der zusammen mit anderen Demonstranten in die UN-Pufferzone in der Nähe von Deryneia, südlich der türkisch besetzten Stadt Famagusta eindrang.
Ein Bericht der Vereinten Nationen besagte, dass die Demonstranten die UN-Pufferzone eindrangen und die als Grüne Linie bezeichnete Waffenstillstandslinie der türkischen Streitkräfte überquerten. Der Bericht der UN schildert weiter: "Obwohl die Situation sehr angespannt war, gelang es den UNFICYP-Soldaten sie unter Kontrolle zu bringen, nicht zuletzt weil die türkischen Streitkräfte und die türkisch-zyprische Polizei trotz erheblicher verbalen Provokationen der Demonstranten in einer sehr disziplinierten und zurückhaltenden Art und Weise handelten."
Während der Konfrontation in der UN-Pufferzone zwischen den Bikern und Demonstranten einerseits und den rechtsradikalen türkischen "Grauen Wölfen" andererseits, verfing sich Isaak in einem Stacheldrahthinderniss, ohne das seine Mitdemonstranten bemerkten, dass er sich nicht mehr daraus befreien konnte. Es lief eine große Gruppe von Angehörigen der "Grauen Wölfe", Zyperntürken und türkischen Siedlern mit Stangen und Steinen auf ihn zu und griffen ihn brutal an. Der Angriff auf Isaak dauerte mehrere Minuten. Die in der Pufferzone befindlichen UN-Soldaten griffen nicht aktiv in das Geschehen ein und verhielten sich passiv. Als es den griechisch-zyprischen Demonstranten gelang, den bewusstlosen Tassos Isaak aus der Pufferzone zu bergen, war er auf Grund der ihm zugefügten schweren Verletzungen bereits tot.
Beerdigung, Reaktionen und Folgen
Tassos Isaak's Beerdigung fand am 14. August 1996 statt und wurde von tausenden Menschen besucht. Erneute Proteste nach der Beerdigung bei Famagusta führten zu der Ermordung von Isaak's Cousin, Solomos Solomou, durch Soldaten der türkischen Besatzungsarmee.
Am 22. November 1996 erließ die zyprische Polizei internationale Haftbefehle wegen Mordes an Tassos Isaak gegen Hasim Yilmaz (türkischer Siedler und ehemaliges Mitglied des türkischen Geheimdienstes), Neyfel Mustafa Ergun (türkischer Siedler, zyperntürkischer Polizeibeamter), Fikret Koreli Polat (Zyperntürke aus Famagusta), Mehmet Mustafa Arslan (türkischer Siedler, Führer der Grauen Wölfe im besetzten Nordzypern) und Erhan Arikli (türkischer Siedler aus der ehemaligen Sowjetunion).
Sonstiges
Als Isaak getötet wurde, hinterließ er seine schwangere Frau. Als Zeichen der Dankbarkeit für seine Verdienste um die griechische Nation, beschloss die Republik Griechenland, Pate des noch ungeborenen Babys zu werden. Als das Mädchen geboren wurde, taufte sie der damalige griechische Außenminister Theodoros Pangalos im Gedenken an ihren toten Vater auf den Namen Anastasia. Die griechische Sängerin Haris Alexiou widmete ihr den Song "Tragoudi tou Helidhoniou".
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