- Grüne Linie
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Grüne Linie wird die Demarkationslinie zwischen Israel und seinen Nachbarn genannt.
In Bezug auf Israel werden die Waffenstillstandslinien von 1949 als Grüne Linie bezeichnet, die in der Folge des Palästinakriegs entstanden. Diese Linie trennt das Kernland Israels von Judäa und Samaria (Westjordanland) bzw. vom Gazastreifen. Weder von Israel noch von den arabischen Staaten wurde diese Linie je als offizielle internationale Grenze anerkannt.
Bis zu Israels Eroberungen im Sechstagekrieg 1967 war die Grüne Linie jedoch faktisch ein Teil der Außengrenzen Israels, da der Gazastreifen und das Westjordanland von Ägypten bzw. Jordanien besetzt waren. Das Jerusalemgesetz von 1980 bedeutete faktisch die Annexion Ostjerusalems, doch das Westjordanland und Gaza standen und stehen nicht unter israelischer Rechtshoheit (im Westjordanland galt bis zum Osloer Abkommen jordanisches Recht). In den Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern spielt die Grüne Linie eine wichtige Rolle, da sie von der palästinensischen Seite als Grundlage einer zukünftigen Grenzziehung zwischen einem Staat Palästina (siehe Palästinensische Autonomiegebiete) und Israel angesehen wird. Sowohl die israelische Regierung unter Ariel Scharon als auch ihre Vorgänger lehnten jedoch bisher eine solche Grenzziehung aus strategischen Gründen ab und erhoben ebenso Anspruch auf Gebiete jenseits der Grünen Linie.
Siehe auch
Die Insel Zypern wird seit der Türkischen Invasion 1974 durch eine ebenfalls als Grüne Linie bezeichnete Grenzziehung in die Republik Zypern und die Türkische Republik Nordzypern geteilt. Da die Demarkationslinie auch mitten durch die ehemals gesamtzypriotische Hauptstadt Nikosia läuft, teilt sie diese seither de facto in zwei Hauptstädte.
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