- Tettnanger Hopfenpfad
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Der Tettnanger Hopfenpfad ist ein rund vier Kilometer langer Lehrpfad zum Thema Hopfen im Gebiet der baden-württembergischen Stadt Tettnang im Bodenseekreis in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Tettnanger Hopfen
Der zur Familie der Hanfgewächse gehörende Tettnanger Aroma-Hopfen (lat. Humulus lupulus) hat seinen Ursprung in der tschechischen Stadt Žatec (deutsch Saaz). Seit 1844 wird er in Tettnang angebaut. Die bis zu acht Meter hoch wachsenden (bis zu 30 cm am Tag), rechtswindenden, weiblichen Pflanzen erreichen ein Alter von über fünfzig Jahren. Ihre Vegetationsperiode dauert von April bis September, dabei werden auf insgesamt 1.600 Hektar Anbaufläche etwa 4.000 Stöcke je Hektar angebaut. Die jährliche Produktion beläuft sich auf 40.000 bis 50.000 Zentner (2000 bis 2500 Tonnen). Die Inhaltsstoffe, feine ätherische Öle und ausgewogene Bitterstoffe, finden weltweit Verwendung zur Herstellung von Bieren. Ungefähr 2/3 des Tettnanger Hopfens gehen in den Export, circa 1/3 ist für den deutschen Markt bestimmt.
Jahr 1854 1864 1874 1884 1913 1973 1977 1982 2004 2008 Anzahl der Betriebe 1240* 196 172 Anbaufläche (ha) 3 91 400 648 636 1456 1221 1209 1220 1233 Gesamtertrag (t) 2043 1681 1974 1861 1836 durchschnittlicher Ertrag (t/ha) 1,40 1,38 1,63 1,53 1,49 Tabelle: Der Hopfenanbau im Anbaugebiet Tettnang (* Bauern, nicht Betriebe!)
Verlauf des Hopfenpfades
Vom Hopfenmuseum im Ortsteil Siggenweiler verläuft der Hopfenpfad entlang ausgedehnter Hopfenfelder und Obstplantagen über Dieglishofen, teils parallel mit dem Jubiläumsweg Bodenseekreis, in die Tettnanger Ortsmitte zur Kronenbrauerei. Unter dem Motto “vom Bauer zum Brauer” werden Wanderer und Radfahrer durch entlang des Weges aufgestellte Informationstafeln in die Geheimnisse und Besonderheiten des Hopfenanbaus und des Bierbrauens eingeweiht. Für Kinder sind spezielle Infotafeln installiert: Humulus und Lupulus, zwei Hopfendolden, sorgen bei den Kleinen für Kurzweiligkeit entlang des Weges.
Hopfenmuseum
Im Tettnanger Hopfenmuseum, dem ersten seiner Art in Deutschland, wird der Besucher auf 2.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche über die große Vielfalt der Hopfenkultur informiert. Auf drei Etagen geht es durch die über 160-Jährige Geschichte des Hopfenanbaus in Tettnang.
Themenbereiche des Museums:
- Hopfenpflanzen (Botanik)
- Hopfenanbau und Hopfenernte gestern und heute
- Hopfenhandel und Qualitätskontrolle
- Geschichte des Biers mit Bierflaschensammlung der mit Tettnanger Hopfen gebrauten Biere
Kronenbrauerei
Die Kronen-Brauerei ist eine kleine, handwerkliche Brauerei, die sich seit sieben Generationen in Familienbesitz befindet. Sie ist die letzte von ehemals 26 Brauereien im Hopfenanbaugebiet Tettnang. Das Sortiment umfasst neben dem Zwickelbier Kronen-Bier, Kronen-Pils, Keller-Pils, Coronator Doppelbock hell und dunkel, sowie als ganz besondere Spezialitäten Märzenbier und „23.04 - Das Jahrgangsbier“. Besucher haben während einer etwa einstündigen Führung die Möglichkeit den Braumeister durch Maschinen- und Sudhaus, Lager- und Filterkeller bis zur Flaschenabfüllanlage zu begleiten.
Literatur
- Oskar Adorno: Der Hopfenanbau in „Beschreibung des Oberamts Tettnang; S. 541-544“. K. Statistisches Landesamt, Stuttgart 1915.
Weblinks
- Internetauftritt des Hopfenmuseums in Siggenweiler (START)
- Internetauftritt der Kronenbrauerei (ZIEL)
- Tettnanger Hopfen
47.6897222222229.6152777777778Koordinaten: 47° 41′ 23″ N, 9° 36′ 55″ O
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