- Tezno
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Tezno (deutsch Thesen) ist ein Vorort und Ortsteil der slowenischen Stadt Maribor (Marburg) unweit der Grenze zu Österreich.
In Tezno befindet sich ein Autobahnkreuz, bei dessen Bau 1999 ein Massengrab aus der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde. Es wurde bis heute nicht vollständig ausgegraben. Bis zu 20.000 Leichname könnten dort liegen. Die Untersuchungen sind bisher nicht abgeschlossen, Täter wurden bis heute nicht ermittelt.
Das Massengrab
Beim Autobahnbau in Tezno stießen die Bauarbeiter 1999 auf menschliche Überreste. In der Folge wurden auf einer Länge von etwa 70 Metern Skelette bzw. Knochen von 1.179 Menschen gefunden. Aus den dabei gefundenen Gegenständen wurde geschlossen, dass es sich um gefangene Kroaten (Armeeangehörige des Unabhängigen Staates Kroatien) sowie serbische und montenegrinische Tschetniks handelte, die von Soldaten der siegreichen jugoslawischen Armee erschossen wurden.
Weitere Opfer wurden 2007 bei Grabungen in einem etwa einen Kilometer langen, fünf Meter breiten und vier Meter tiefen Panzergraben gefunden, in dem die Leichen eine etwa eineinhalb bis zwei Meter dicke Schicht bildeten. Der damalige Leiter der slowenischen Regierungskommission für Kriegsgräber und heutige Direktor des Museums für neuere Geschichte in Ljubljana, Jože Dežman, äußerte hierzu: „Slowenien ähnelt den Killing Fields in Kambodscha“. Der slowenische Historiker Mitja Ferenc schätzt die Zahl der Opfer bei Maribor auf 15.000-20.000. Nach Schätzungen der Kommission waren vermutlich 80 Prozent kroatische Heimwehr- und Ustascha-Soldaten, so dass es sich um das größte kroatische Massengrab handelt.[1]
Die Massenhinrichtungen in Tezno ereigneten sich vermutlich im Sommer 1945 nach der Zwangsrepatriierung von Kriegsgefangenen der kroatischen und slowenischen Heimwehr durch die Britische Armee. Tezno wird deshalb zu den Massakern von Bleiburg gezählt.
Weblinks
- Slowenien: Erneut Opfer von Ermordungen der Partisanen. Vorarlberg online, 9. August 2007
- Karl-Peter Schwarz: Massaker nach Kriegsende. FAZ online, 16. Oktober 2007
- Lagekarten der Massengräber
Einzelnachweise
46.538406727515.655056238056Koordinaten: 46° 32′ 18″ N, 15° 39′ 18″ O
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