Thomas Steensen

Thomas Steensen

Thomas Steensen (* 27. September 1951 in Bredstedt) ist ein deutscher Historiker und leitet seit 1987 das Nordfriisk Instituut in Bredstedt, die zentrale wissenschaftliche Einrichtung für die nordfriesische Sprache, Geschichte und Kultur in Nordfriesland.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Steensen war zunächst tätig als Redakteur der Husumer Nachrichten und nebenamtlicher Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur. Er studierte Geschichte, Friesische Philologie, Politologie und Soziologie an der Universität Kiel. Nach der Promotion 1985 leitete er ein historisches Ausstellungsprojekt des Kreises Nordfriesland. 1987 wurde er Leiter und 1992 Direktor des Nordfriisk Instituut. Von 1986 an war er als Dozent an den Universitäten in Kiel und Flensburg tätig und wurde 1999 erster Honorarprofessor an der Universität Flensburg. Während des Studiums engagierte er sich bei den Deutschen Jungdemokraten, unter anderem als stellvertretender Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein; 1978/79 war er Pressesprecher der Landes-FDP; 1982 verließ er die Partei.

Auszeichnungen

  • Für seine 1985 fertiggestellte Dissertation Die friesische Bewegung in Nordfriesland im 19. und 20. Jahrhundert (1879–1945), erschienen im Wachholtz Verlag, Neumünster, erhielt er 1987 den Conrad-Borchling-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. zu Hamburg.

Werke

Steensen veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze, vor allem zur Geschichte und Kultur Nordfrieslands. So konzipierte er die erste Gesamtdarstellung Geschichte Nordfrieslands, die 1995 erschien und inzwischen in Teilbänden in vierter Auflage vorliegt. 2000 gab er die erste umfassende Landeskunde Nordfrieslands heraus (Das große Nordfriesland-Buch, Ellert & Richter, Hamburg), im selben Jahr die erste Gesamtdarstellung über seine Heimatstadt Bredstedt (Bredstedt. Stadt in der Mitte Nordfrieslands, Verlag Nordfriisk Instituut). Er ist seit 1977 Redaktionsmitglied der Zeitschrift Nordfriesland und seit 1996 des Nordfriesischen Jahrbuchs, außerdem unter anderem Herausgeber der Reihen Nordfriesische Lebensläufe und Nordfriesland im Roman (mit Arno Bammé, Universität Klagenfurt). Er initiierte die internationalen Historiker-Treffen des Nordfriisk Instituut sowie die Aktion Sprachenland Nordfriesland.

Weitere Werke (Auswahl)

  • Friesische Sprache und friesische Bewegung. 3. Auflage. Husum-Verlag, Husum 1996.
  • Rudolf Muuß. Heimatpolitiker in Nordfriesland und Schleswig-Holstein. Husum-Verlag, Husum 1997.
  • Im Zeichen einer neuen Zeit. Nordfriesland 1800 bis 1918. Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2005.
  • Das Wattenmeer. Kulturlandschaft vor und hinter den Deichen. Theiss-Verlag, Stuttgart 2005 (Mitherausgeber).
  • Die Frieslande. Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2006 (Hrsg.).
  • Das neue Sylt-Lexikon. Wachholtz Verlag, Neumünster 2007 (mit Harry Kunz).
  • Geschichte Nordfrieslands von 1918 bis in die Gegenwart. 4. Auflage. Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2008.
  • Friedrich Paulsen: Aus meinem Leben. Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2008 (herausgegeben mit Dieter Lohmeier).
  • Friedrich Paulsen. Weg, Werk und Wirkung eines Gelehrten aus Nordfriesland. Husum Verlag, Husum 2010 (Hrsg.).
  • Heimat Nordfriesland. Ein Kanon friesischer Kultur. Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2011.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Website des Nordfriisk Instituut

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