- Totenhaus von Hermannsburg
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Das Totenhaus von Hermannsburg, auch Totenhaus von Baven, einem Ortsteil von Hermannsburg im Landkreis Celle in Niedersachsen, wurde im Jahre 1932 von H. Piesker ausgegraben. Es lag in der Bonstorfer Heide in einem großen Grabhügel, der durch Sandabbau beschädigt war. Der Hügeldurchmesser betrug noch etwa 20 m, die Höhe 1,5 m.
Unter einer starken Brandschicht im Nordwestsektor des Hügels fanden sich die Reste eines Ost-West-orientierten Hauses. Aufgrund der Verfärbungen in dem aus Flottsand aufgeschütteten Hügel ließ sich anhand der Pfostenlöcher eine Größe von 6,5 × 4,5 m rekonstruieren. Eine Flechtwand trennte den großen Raum von einem offenen Vorraum ab. Das Gebäude war im Zusammenhang mit einer Bestattung in dem Gebäude, das vor dem Verbrennen mit einer starken Lehmschicht bedeckt worden war, absichtlich niedergebrannt worden.
Das Grab enthielt ein Kurzschwert vom Typ Wohlde, einen Dolch ähnlich dem Typ Sögel, eine Nadel mit verdicktem und durchlochtem Hals sowie Kegelkopf, alle Teile aus Bronze. An Feuersteingerät fanden sich 17 herzförmige Pfeilspitzen, zwei Schlagsteine und eine Speerspitze. Außerdem wurde ein verkohlter Holzbecher gefunden.
Die Beigaben datieren die Hausreste in die Mitte der Bronzezeit. Das Auftreten derartiger Totenhäuser verteilt sich, anders als das der älteren neolithischen Totenhütten, auf die gesamte ältere Bronzezeit, wobei sie in Norddeutschland selten sind. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt beiderseits der Unterelbe und reicht bis in die Lüneburger Heide. Ein ähnlicher Befund liegt beim Totenhaus von Tesperhude bei Geesthacht vor.
Siehe auch
Literatur
- Hans-Jürgen Häßler (Hrsg.): Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen. Theiss, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0495-0 S. 443/4
Weblinks
- Grundriss
- Tesperhude (PDF-Datei)
52.85555555555610.056694444444Koordinaten: 52° 51′ 20″ N, 10° 3′ 24″ OKategorien:- Grabbau (Deutschland)
- Archäologischer Fundplatz in Niedersachsen
- Hermannsburg
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