Türkengraben

Türkengraben
"Fenster" zur Erinnerung an den Türkengraben, Schellingstraße, Ecke Türkenstraße, München. Eines von fünf Fenstern des Künstlers Joachim Jung.
Türkengraben 3.jpg

Der Türkengraben war ein zeitweise bestehender Kanal in München, der der heutigen Türkenstraße ihren Namen gab.

Bauherr des Türkengrabens war der Kurfürst Max Emanuel (1662-1726). Ziel war es, die Münchener Residenz mit dem neuen Schloss in Schleißheim zu verbinden. Der kurfürstliche Geometer Mathias Paur plante den Kanal im Jahr 1701, Baubeginn war im Mai 1702.

Der Kanal wurde von Soldaten der kurfürstlichen Infanterie ausgehoben. Später bildete sich das Gerücht, dass auch türkische Kriegsgefangene an den Arbeiten beteiligt gewesen seien. Dies war nicht korrekt, da die türkischen Kriegsgefangenen aus dem Großen Türkenkrieg bereits bis 1699 ausgetauscht worden waren, führte jedoch zum Namen "Türkengraben".

1704 wurden die Arbeiten am Kanal eingestellt. Zu dieser Zeit war das erste Teilstück des Kanals von der Münchener Residenz bis zur Mündung in den Nymphenburg-Biederstein-Kanal fertigstellt. Das nördliche Ende befand sich nahe der heutigen Kreuzung von Belgradstraße und Petuelring. Der trockenliegende Kanal wurde ab 1811 verfüllt und zum Teil überbaut. Die Richtung des Kanals zeigen heute die Fürstenstraße, die Nordendstraße, die Kurfürstenstraße und die Belgradstraße an.

In der Münchener Schellingstraße, Ecke Türkenstraße, erinnern fünf in eine Mauer eingelassene "Fenster" des Künstlers Joachim Jung an den Türkengraben. Die Fenster wurden von der "Stiftung Straßenkunst" der Münchener Stadtsparkasse gefördert und 2005 eingeweiht[1].

Weblinks

 Commons: Türkengraben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.sskm.de/sskmwww/sskmwww_prod/sskmwww/presse/textarchiv/2005/20051215_01.jsp

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