- Maxvorstadt
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Maxvorstadt Stadt MünchenKoordinaten: 48° 9′ N, 11° 34′ O48.1511.569444444444Koordinaten: 48° 9′ 0″ N, 11° 34′ 10″ O Postleitzahlen: 80333, 80335, 80539, 80636, 80797, 80798, 80799, 80801, 80802 Vorwahl: 089 Die Maxvorstadt ist ein Stadtteil von München und bildet den Stadtbezirk 3 Maxvorstadt. Dieser Bezirk fasst seit der Stadtgebietsneugliederung 1992 die früheren Stadtbezirke 5, 6 und 7 (Maxvorstadt-Universität, Maxvorstadt-Königsplatz-Marsfeld und Maxvorstadt-Josephsplatz) zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Bezirk schließt sich zwischen Odeonsplatz und Stachus unmittelbar an den nordwestlichen Sektor der Altstadt an und wird im Osten durch den Englischen Garten begrenzt, im Norden grenzt er an Schwabing, im Nordwesten an Neuhausen-Nymphenburg, seine südwestliche Spitze berührt den Bezirk Schwanthalerhöhe, und im Süden liegt der Bezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Die östlichen Teile der Maxvorstadt werden oft irrtümlich Schwabing zugerechnet.
Verkehr
Die auf einem quadratischen Raster als Planstadt angelegte Maxvorstadt ist geprägt von den beiden Nord-Süd-Verbindungen Schleißheimer Straße und Ludwigstraße, zwischen denen die Parallelstraßen Amalienstraße, Türkenstraße, Barer Straße, Schraudolphstraße, Arcisstraße, Luisenstraße und Augustenstraße verlaufen. Die beiden Achsen werden verbunden durch die Ost-West-Verbindungen Gabelsbergerstraße, Theresienstraße, Heßstraße, Schellingstraße, Zieblandstraße, Görresstraße und Georgenstraße, wobei für Theresienstraße und Gabelsbergerstraße jeweils eine Einbahnstraßenregelung gilt, deren Richtungen einander entgegengesetzt sind.
Die Maxvorstadt ist im öffentlichen Nahverkehr durch die U-Bahn-Linie U2 mit den U-Bahnhöfen Königsplatz, Theresienstraße und Josephsplatz, durch die U-Bahn-Linien U3 und U6 mit dem U-Bahnhof Universität und durch die U-Bahn-Linie U1 mit dem U-Bahnhof Stiglmaierplatz erschlossen. Ebenso verkehren hier die Trambahnlinien 16, 17, 20, 21 und 27 sowie mehrere MVG-Buslinien.
Geschichte und Beschreibung
Die Maxvorstadt wurde zwischen 1805 und 1810 unter dem ersten bayerischen König Maximilian I. Joseph, nach dem sie auch benannt ist, als erste planmäßige Stadterweiterung konzipiert, gebaut wurde sie größtenteils erst nach 1825 unter Ludwig I. im klassizistischen Stil. Heute noch größtenteils so erhalten ist die Richard-Wagner-Straße mit Staatlicher Kunstgewerbeschule, heute Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie. Als erstes wurde die Ludwigstraße von der Feldherrnhalle bis zum Siegestor angelegt. Die Grenze zur Altstadt wird in etwa durch die Brienner Straße markiert. Westlich der Ludwigstraße wurde ein rechtwinkliges Straßennetz angelegt. In diesem Viertel befinden sich der Wittelsbacher-, Karolinen- und Königsplatz.
Der Bezirk verfügt über überdurchschnittlich viele Einrichtungen im kulturellen und künstlerischen Bereich, viele der bedeutendsten Museen und Sammlungen der Stadt wie Alte- und Neue Pinakothek, Lenbachhaus mit Kunstbau, Staatliche Graphische Sammlung, Glyptothek und Antikensammlung, Museum kirchlicher Kunst im Georgianum sowie die Akademie der Bildenden Künste und die Hochschule für Musik und Theater sind hier beheimatet. Mit der Eröffnung der Pinakothek der Moderne im Jahr 2002 und dem Museum Brandhorst im Jahr 2009 kamen weitere kulturelle und städtebauliche Glanzlichter hinzu.
Auch viele Bildungseinrichtungen wie die Ludwig-Maximilians-Universität, die Technische Universität, die Hochschulen für Politik und Philosophie, die Fachhochschule, das Historische Kolleg, das Orff-Zentrum, die Staats- und Universitätsbibliothek sowie die Staats- und Stadtarchive liegen in der Maxvorstadt, weshalb sie gerne als das „Gehirn Münchens“ bezeichnet wird. Außerdem haben wichtige Hauptverwaltungen von Banken, Versicherungen, Konzernen und Versorgungsunternehmen hier ihren Sitz, ebenso der Bayerische Rundfunk, das Landeskriminalamt, ein Großteil der Münchner Finanzämter und Gerichte, sowie die Spaten-Löwenbräu-Gruppe.
Die Konzentration von Arbeitsplätzen und die hohe Zahl von Studierenden (über 100.000) führen dazu, dass sich im Bezirk tagsüber knapp viermal soviel Menschen aufhalten als tatsächlich dort wohnen. Die Maxvorstadt ist vor allem rund um die Hochschulen und die Kunstakademie ein typisches Akademiker- und Studentenviertel, vieles von dem, was das typische „Schwabing-Bild“ prägt, gehört eigentlich zur Maxvorstadt. Unter den Bewohnern dominiert die Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen, während Kinder unter 15 Jahren und alte Menschen zahlenmäßig zurücktreten. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil an Einpersonenhaushalten, und auch die Fluktuation ist hoch. Ursache hierfür ist auch die Wohnungsstruktur im Viertel mit einem hohen Anteil an kleinen Ein- und Zweizimmerwohnungen, zwei Drittel des Wohnungsbestandes stammen aus der Zeit nach 1948. Viele bekannte Personen haben in der Maxvorstadt gewohnt, beispielsweise Georg Elser, Thomas Mann, Franz von Stuck, Wolfgang Pauli, Franz Josef Strauß, Adolf Hitler und Joseph Ratzinger.
In der Maxvorstadt befinden sich viele Orte im Zusammenhang mit der Zeit des Nationalsozialismus.
- Adolf Hitlers Wohnung/Zimmer von Mai 1913 bis August 1914 lag an der Schleißheimer Straße 34.
- Im „Braunen Haus“ in der Brienner Straße befand sich die Parteizentrale der NSDAP, es wurde im Krieg zerstört. Die Ruine wurde von den Amerikanern gesprengt.
- In der Nähe des Königsplatzes errichteten die Nazis zwei große neoklassizistische Bauten. In dem einen davon, dem „Führerbau“, wurde u. a. das Münchner Abkommen unterzeichnet. Heute befinden sich die Musikhochschule und Einrichtungen des Münchner Hauses der Kulturinstitute darin.
- Direkt daneben befanden sich die „Ehrentempel“ für die „Gefallenen“ des Hitler-Putsches von 1923. Diese wurden nach Kriegsende auf Befehl der amerikanischen Militärregierung gesprengt.
- Der Königsplatz war einer der Orte der Bücherverbrennung und diente als Aufmarschplatz für die „alten Kämpfer“ in Erinnerung an den Hitlerputsch vom 9. November 1923.
- Im „Wittelsbacher Palais“ befand sich die Gestapo-Zentrale, in der neben vielen anderen Opfern des Regimes auch Sophie Scholl verhört wurde. Das Gebäude wurde im Krieg zerstört, heute befindet sich dort ein Gebäude der Bayerischen Landesbank. An der Ecke der Brienner- zur Türkenstraße befindet sich eine Gedenktafel.
Weitere Bauten befanden sich im Zuge der Umgestaltung Münchens zur „Hauptstadt der Bewegung“ in Planung, kamen aber wegen des Krieges nicht mehr zur Ausführung.
Nach vielen Diskussionen wurde im November 2005 vom Münchner Stadtrat beschlossen, auf dem ehemaligem Grundstück des „Braunen Hauses“ ein NS-Dokumentationszentrum einzurichten.
Seit Ende des 20. Jahrhunderts vollzieht sich auch in der Maxvorstadt ein Strukturwandel in der Form, dass Flächen, auf denen früher Industrie und Gewerbe ansässig waren, sich in Wohn- und Arbeitsquartiere verwandeln. Dies betrifft zum Beispiel das ehemalige Brauereigelände hinter dem Löwenbräukeller im Dreieck zwischen Sandstraße, Nympenburger und Dachauer Straße, wo bis 2011 insgesamt 70.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche bezugsfertig werden. Ferner haben die beiden größten Münchner Hochschulen einige ihrer Lehr- und Forschungsstandorte, die sich zuvor in der Maxvorstadt befunden haben, an den Stadtrand nach Großhadern oder nach Martinsried oder Garching verlagert. Auf den frei gewordenen Flächen entstanden unter anderem Wohnungen und Büros. Beispielsweise befindet sich am Ort des ehemaligen großen Biologie-Hörsaales der LMU nun ein Hotel.
Bedeutende Bauwerke und Orte
siehe auch Liste der Baudenkmäler in München/Maxvorstadt
Außer den oben bereits erwähnten Kultur- und Bildungseinrichtungen sind die Josephskirche am Josephsplatz, St. Ludwig an der Ludwigsstraße und die St.-Markus-Kirche (evangelische Universitätskirche, erbaut 1877) an der Gabelsbergerstraße markante Bauwerke, außerdem die in der Nähe des Königsplatzes gelegene Abtei St. Bonifaz. Im Bezirk liegt auch der Alte Nördliche Friedhof (nicht zu verwechseln mit dem Nordfriedhof). Da dort bereits seit 1939 keine Bestattungen mehr stattfinden, wird er heute als Parkanlage genutzt.
In der Maxvorstadt befindet sich das Kunstareal München.
Die Maxvorstadt in den Medien
Das 1976 vom HR produzierte, von Gerhard Polt verfasste und – in rund 50 unterschiedlichen Rollen – selbst gesprochene Hörspiel Als wenn man ein Dachs wär in seinem Bau behandelt die Veränderungen des Viertels um die Amalienstraße durch Strukturmaßnahmen in den 1970er Jahren.
Statistik
(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz)
Jahr Einw. davon Ausländer Fläche ha EW/ha Quelle mit weiteren Daten 2000 41.725 10.391 (24,9%) 429,04 97 Statistisches Taschenbuch München 2001. pdf-Download 2001 42.159 10.533 (25,0%) 429,04 98 Statistisches Taschenbuch München 2002. pdf-Download 2002 41.606 10.277 (24,7%) 429,04 97 Statistisches Taschenbuch München 2003. pdf-Download 2003 41.502 10.309 (24,8%) 429,00 97 Statistisches Taschenbuch München 2004. pdf-Download 2004 41.581 10.285 (24,7%) 429,17 98 Statistisches Taschenbuch München 2005. pdf-Download 2005 42.201 10.442 (24,7%) 429,39 98 Statistisches Taschenbuch München 2006. pdf-Download (Einwohner mit Hauptwohnsitz)
Jahr Einwohner davon Ausländer Altersdurchschnitt EW/qkm Quelle mit weiteren Daten 2010 48.875 22,2% 38,6 Jahre 11.372 Landeshauptstadt München, Standarddatensätze, Standarddatensatz E2 / Stadtbezirke Politik
Bezirksausschusswahl März 2008(Stimmen in Prozent) [1]%40302010038,4%26,9%24,3%10,4%Gewinne und VerlusteDie Wahl zum Bezirksausschuss vom 2. März 2008 ergab folgende Sitzverteilung: SPD 9, GRÜNE 7, CSU 6 und FDP 3.
Literatur
- Martin Arz, Ulrich Schall: Die Maxvorstadt – Die unbekannte Schöne. Hirschkäfer Verlag, München 2008, ISBN 978-3-940839-01-5.
- Reinhard Bauer: Maxvorstadt. Das Stadtteilbuch. Unverhau, München 1995, ISBN 3-920530-85-3.
Weblinks
Commons: Maxvorstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Maxvorstadt auf www.muenchen.de
- Bezirksausschuss 3 Maxvorstadt
- KulturGeschichtsPfad Maxvorstadt
- Kulturreferat München Literaturliste zum Stadtbezirk 3
- Münchenwiki Artikel Maxvorstadt
- MaxvorstadtMuenchen.de Online Stadt-Magazin der Maxvorstadt mit aktuelle Themen
Einzelnachweise
- ↑ a b muenchen.de - Bezirksausschusswahl 2008, abgerufen am 18. Dezember 2010
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