U-Boot-Reparaturwerft Brest

U-Boot-Reparaturwerft Brest
September 1941, Baustelle der U-Boot-Bunker in Brest (Frankreich)

Die U-Boot-Reparaturwerft Brest war eine von der deutschen Kriegsmarine eingerichtete Werft im französischen Atlantikhafen Brest, die von 1940 bis 1944 bestand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Juni 1940 besetzten deutsche Truppen die französische Atlantikküste, u. a. auch den Hafen Brest. Nach der Hebung der von der französischen Marine bei der Räumung des Hafens versenkten Wracks und der Beseitigung anderer Kriegsschäden wurde der ehemalige französische Marinestützpunkt von der deutschen Kriegsmarine übernommen und ab Oktober 1940 als Stützpunkt für den Seekrieg im Atlantik eingerichtet. Neben der Nutzung des Hafens durch die Überwasserstreitkräfte ( Schlachtschiff Gneisenau, Scharnhorst, Prinz Eugen) wurde Anfang 1941 mit dem Bau eines U-Boot-Bunkers begonnen. Konstruktion und Bauleitung lagen in den Händen von Julius Berger (Berlin) und Campenon Bernhard (Paris), während die Bauausführung durch die Organisation Todt erfolgte. Im Bunker wurden zehn Trockendocks für jeweils ein U-Boot sowie fünf Nassboxen mit Becken für je maximal drei U-Boote eingerichtet. Der Bunker hatte eine Breite von rund 330 Metern, eine Länge von 190 Metern und eine Höhe von 17 Metern. Die Decken hatten anfangs eine Dicke von 4, später von 6 Metern.

Für die Instandsetzung- und Ausrüstungsarbeiten der U-Boote wurden die vorhandenen französischen Werfteinrichtungen genutzt, wobei die Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven das erforderliche Material und Fachpersonal stellte. Dabei kam in den französischen Werkstätten auch französisches Personal zum Einsatz.

1943 wurde die technische Betreuung der U-Boot-Reparaturen in Brest von der Ausrüstung bis zu Instandsetzungsarbeiten von der Kriegsmarine an das private deutsche Schiffbauunternehmen Deschimag übergeben. Die Deschimag übertrug die Aufgaben an ihre in Bau und Reparatur von U-Booten erfahrene Werft AG Weser. Von der AG Weser wurden etwa 1000 Mitarbeiter nach Brest entsandt, die vor Ort in Kasernen und Privathäusern untergebracht wurden. In Brest waren vorwiegend Boote der Typen VII C und VII D der 1. U-Boot- und 9. U-Boot-Flottille stationiert, bei Bedarf wurden aber auch andere U-Boote repariert.

Am 6. Juni 1944 erfolgte die Landung der Alliierten in der Normandie. Nach dem Durchbruch der alliierten Truppen bei Avranches wurde Brest abgeschnitten und zur Festung erklärt. Der Stützpunkt kapituilierte am 18. September 1944.

Galerie

Siehe auch

Literatur

  • Lars Hellwinkel: Der deutsche Kriegsmarinestützpunkt Brest, Winkler Verlag, Bochum 2010 ISBN 978-3-89911-103-3
  • Peter Kuckuck: Bremer Großwerften im Dritten Reich; 1993 Edition Temmen Verlag Steintor, Bremen 1987.
  • Mehrere Autoren: 125 Jahre Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V.; 2009, Hamburg, Herausgeber: Verband für Schiffbau und Meerestechnik.

Weblinks

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