- Untere Mühle (Markgröningen)
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Die Untere Mühle ist eine unter Denkmalschutz stehende ehemalige Wassermühle an der Glems in Markgröningen.
Ihre Wurzeln reichen auf eine bereits im Jahr 1304 erstmals urkundlich erwähnte Mühle „underm Loh“ des Müllers Trutwinus zurück. Dieser soll dem Katharinenhospital in Esslingen 1 Malter Getreide aus seiner Mühle vermacht haben. Später tauchte die Mühle unter den Namen „Löhlins-Mühl“, „Spreuer-Mühl“ (nach dem Flurnamen) und „Hertlinsmühle“ (nach ihrem Besitzer) auf. Sie versorgte einst Talhausen, den Katharinenhof (der heutige Aichholzhof) und den Pulverdinger Hof.
Der 314 m lange, links von der Glems abgezweigte Kanal trieb im Jahr 1836 vier oberschlächtige Wasserräder an. Sie wurden im Laufe des 19. Jahrhunderts mehrmals erneuert. 1882 hatte die Mühle drei oberschlächtige Wasserräder von je 2,60 m Durchmesser und 0,80 m, 1,02 m und 1,85 m Breite. Sie besaß zu dieser Zeit vier Mahlgänge und einen Gerbgang. Im Jahr 1888 hat der damalige Besitzer Friedrich Wolf die zwei kleineren Wasserräder durch ein einziges 2,60 m hohes und 1,35 m breites Wasserrad ersetzt. Die Wasserräder wurden dann 1903 vollständig abgebaut und durch eine Francis-Turbine ersetzt. Die Turbine nutzte ein Gefälle von 3,52 m und lieferte bei 350 l/s Wasserzufluss eine Rohleistung von 16,4 PS. Im Jahr 1905 gehörte die Mühle Jakob Breitling. Sie arbeitete mit vier Mahlgängen, einem Gerbgang, einer Sichtmaschine, einer Gerb- und zwei Putzmaschinen. Zur Unterstützung der Wasserkraft wurde dann 1937 ein 12 PS starker Rohölmotor in Betrieb genommen. Der Mahlbetrieb wurde 1970/71 eingestellt. Der letzte Müller war Emil Breitling.
Heute wird das Gebäude als Wohnhaus genutzt. Die alte Mühleneinrichtung wurde verkauft. Im Jahr 1985 wurde anstelle der alten Francis-Turbine eine Ossberger-Turbine aufgestellt, die noch heute zur Stromgewinnung dient. Der Strom wird in das Netz der EnBW eingespeist.
Literatur
- Thomas Schulz: Mühlenatlas Baden-Württemberg, Bd. 3 Die Mühlen im Landkreis Ludwigsburg, Verlag Manfred Hennecke,1999, Remshalden-Buoch, ISBN 3-927981-63-X.
- Informationstafel am Glemsmühlenweg.
48.9041388888899.0652666666667Koordinaten: 48° 54′ 15″ N, 9° 3′ 55″ OKategorien:- Wassermühle in Baden-Württemberg
- Bauwerk im Landkreis Ludwigsburg
- Markgröningen
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