- VEB Berliner Metallhütten und Halbzeugwerke
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Der VEB Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke (BMHW) war ein Berliner Industrieunternehmen. Es lag beiderseits der Spree in den Ortsteilen Oberschöneweide (Bezirk Treptow) und Niederschöneweide (Bezirk Köpenick), heute beide Bezirk Treptow-Köpenick.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der VEB Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke (BMHW) wurde zum 1. Januar 1951 aus den 1949 verstaatlichen Betrieben VEB Hüttenwerk (vormals Hüttenwerke Kayser AG), VEB Berliner Halbzeugwerk und VEB Sonderbronze (vormals Admos – Allgemeines Deutsches Metallwerk GmbH) gegründet. Er war dem Ministerium für Schwerindustrie der DDR direkt unterstellt und wurde 1970 in den VEB Mansfeld Kombinat „Wilhelm Pieck“, Eisleben, eingefügt.[1]
Die Produktionsstätten befanden sich an beiden Ufern der Spree und gehörten somit zu dem Treptower Ortsteil Niederschöneweide (Werksteile I und II) und dem Köpenicker Ortsteil Oberschöneweide (Werksteil III). Der VEB BMHW beschäftigte bis zu 2300 Mitarbeiter, die mehrheitlich im Dreischichtbetrieb arbeiteten, unter anderem um den Dauerbetrieb und die optimale Auslastung der Hoch- und Schmelzöfen zu gewährleisten.
Die Belastung der städtischen Umwelt u.a. durch die Abgase der Schmelzöfen und durch Einleitung von verunreinigtem Kühlwasser (wie aus Aluminiumsalz-Wäsche) in die Spree war sehr hoch.
In den 1950er Jahren erhielten die BMHW mit dem Kulturhaus „Ernst Schneller“ in der Fließstraße ein eigenes Kulturhaus, in dem regelmäßig Veranstaltungen wie am Tag des Metallurgen, zur Verleihung der Auszeichnung Aktivist der sozialistischen Arbeit, Brigadefeiern oder anderem stattfanden.
Der VEB BMHW gab mit dem Schmelztiegel eine eigene Betriebszeitung heraus, unterhielt einen eigenen Betriebskindergarten sowie ein Betriebsferienlager in Lychen und das Betriebsferienheim Zum Klausener auf der Insel Hiddensee.[2]
Die Betriebssportgemeinschaft BSG Stahl Schöneweide war unter anderem in den Sportarten Fußball und Boxen aktiv.[3]
Die Produktion wurde nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 eingestellt, der überwiegende Teil des ehemaligen Werksgeländes blieb danach bis heute ungenutzt. Lediglich einzelne Betriebsteile, wie die Admos-Gleitlager Produktions- und Vertriebsgesellschaft mbH wurden weitergeführt. Ebenfalls sind einzelne, derzeit ebenfalls meist ungenutzte Gebäude, wie das aus Backstein errichtete Verwaltungsgebäude an der Schnellerstraße noch erhalten. Weite Teile der ehemaligen Fläche des VEB BMHW sind Teil des Sanierungsgebiets Niederschöneweide[4] oder Teil des Spreehöfe-Center.[5]
Werksteile
Der Betrieb unterteilte sich in drei Werksteile, deren Lage und Spezialisierung im Wesentlichen auf die Lage und Spezialisierung der Vorgängerunternehmen zurückzuführen waren.
Werkteil I (Hütte)
Standort Niederschöneweide Fließstraße mit folgenden Abteilungen:
Kupferhütte
Erzeugnisse: E-Kupfer-Drahtbarren, E-Kupfer-Rundbolzen, Kupfer-Gußlegierungen (Rotguß 5, Rotguß 10, Gbz 10, Gbz 12, Kupferphosphat)
Aluminiumhütte
Erzeugnisse: Reinaluminium, Gußbolzen, Reinaluminium-Draht
Zinkhütte
Erzeugnisse: Umschmelzzink
Pulvermetallurgie
Erzeugnisse: Metallpulver und Sinter-Pressteile
Bleihütte (bis ca. 1970)
Erzeugnisse: Hartblei, Weichblei
Edelmetalle
Erzeugnisse: Platinnetze
Werksteil II (Halbzeug)
Standort Niederschöneweide Schnellerstraße (damals Ernst-Schneller-Str.) mit folgenden Abteilungen:
Messingschmelze
Erzeugnisse: Kupferknetlegierungen
Metallpresse
Rohr- und Stangenzug
Erzeugnisse: Rohre, Stangen und Profile aus Kupfer und Kupferlegierungen
Gesenkpresse
Erzeugnisse: Gesenkpressteile aus Kupferlegierungen
Werksteil III
Standort Oberschöneweide Wilhelminenhofstr. mit folgenden Abteilungen:
Formguß
Erzeugnisse: Formgußteile aus Metalllegierungen
Standguß
Erzeugnisse: Gußteile aus Metalllegierungen
Schleuderguß
Erzeugnisse: Gleitlager aus Bleilegierungen
Weblinks
Commons: VEB Berliner Metallhütten und Halbzeugwerke – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Landesarchiv Berlin: VEB Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke (BMHW), C Rep. 450 (6.3)
- ↑ Foto des Betriebferienheimes, um 1981
- ↑ Sportfreunde Johannistal, Geschichte
- ↑ Sanierungsgebiet Ortsteil Niederschöneweide (PDF-Datei).
- ↑ Spreehöfe-Center, Hofportrait
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