- Bezirk Köpenick
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Bezirk Köpenick
1920–2000 Bezirk von BerlinKoordinaten 52° 27′ 0″ N, 13° 34′ 0″ O52.4513.566666666667Koordinaten: 52° 27′ 0″ N, 13° 34′ 0″ O Fläche 127,8 km² Einwohner 116.404 (31. Dez. 2000) Bevölkerungsdichte 911,1 Einwohner/km² Ordnungsnummer 16 Der Bezirk Köpenick ist ein ehemaliger Berliner Stadtbezirk. Er wurde im Rahmen des Groß-Berlin-Gesetzes am 1. Oktober 1920 gegründet. Am 1. Januar 2001 wurde er mit seinem Nachbarbezirk zum Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin zusammengeschlossen. Der Bezirk umfasste die heutigen Ortsteile Oberschöneweide, Grünau, Schmöckwitz, Müggelheim, Rahnsdorf, Friedrichshagen und den namensgebenden Ortsteil Köpenick.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die namensgebende ehemals eigenständige Stadt Köpenick liegt an der Mündung der Dahme in die Spree. Die Spree verbindet den heutigen Ortsteil Köpenick mit dem Müggelsee. Kurz vor dem Zusammenfluss von Spree und Dahme liegt in der Dahme die Schlossinsel mit dem 2004 renovierten Köpenicker Schloss.
Der Bezirk Köpenick grenzte im Norden und Westen an die Berliner Bezirke Treptow, Lichtenberg, Marzahn und Hellersdorf sowie im Osten und Süden an die Landkreise Märkisch-Oderland, Oder-Spree und Dahme-Spreewald des Landes Brandenburg.
Geschichte
Bereits zur Zeit der Slawen, die der Stadt mit Copnic (Inselort) den Namen gaben, standen am Zusammenfluss von Dahme und Spree Burgen. Im Jahr 1209 findet sich die erste Erwähnung in Dokumenten unter dem Namen Copenic. Als Hauptburg und Hauptansiedlung des slawischen Stammes der Sprewanen unter ihrem Fürsten Jaxa von Köpenick wurde es zum Besiedlungszentrum des Köpenicker Gebietes.
Im Zuge der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung der Stadt Köpenick bis 1919 auf 32.586 Einwohner.[1] Bekannt wurde die Stadt Köpenick insbesondere durch den Schuhmacher Friedrich Wilhelm Voigt, der durch einen kecken Streich im Jahre 1906 als „Hauptmann von Köpenick“ bekannt wurde.
Am 1. Oktober 1920 wurde im Rahmen der Bildung von Groß-Berlin aus den folgenden Gemeinden und Gutsbezirken der 16. Verwaltungsbezirk von Berlin gebildet:
- Stadt Köpenick
- Gemeinde Friedrichshagen
- Gemeinde Rahnsdorf
- Gemeinde Müggelheim
- Gemeinde Schmöckwitz
- Gemeinde Bohnsdorf
- Gemeinde Grünau
- Gutsbezirk Köpenick-Forst
- Gutsbezirk Grünau-Dahmer Forst
Der neue Bezirk hatte im Jahre 1920 56.910 Einwohner.[1] Seit 1. Januar 1931 wird Köpenick mit „K“ geschrieben.
Im Juni 1933 war Köpenick unter dem nationalsozialistischen Regime Schauplatz der Köpenicker Blutwoche. Bei der Änderung der Bezirksgrenzen im Jahre 1938 kam Bohnsdorf zum Bezirk Treptow, während die Wuhlheide und Oberschöneweide aus dem Bezirk Treptow zum Bezirk Köpenick kamen. Die Einwohnerzahl des Bezirks stieg durch die Grenzänderungen um 23.119 und die Fläche des Bezirks erhöhte sich um 339 Hektar.[2]
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Bezirk Köpenick am 23. April 1945 von sowjetischen Streitkräften eingenommen. Der Bezirk wurde anschließend Teil des Sowjetischen Sektors von Berlin und gehörte somit bis 1990 zu Ost-Berlin.
Der Bezirk Köpenick hatte mit 12.776 Hektar, das waren 14,3 % der Fläche Berlins, die größte Ausdehnung aller Berliner Bezirke. Mit seinen zuletzt ca. 116.000 Einwohnern, 3,3 % der Bevölkerung Berlins, war der Bezirk Köpenick am dünnsten besiedelt. 2001 wurde der Bezirk mit dem Bezirk Treptow zum neuen Bezirk Treptow-Köpenick. zusammengeschlossen.
Siehe auch Berlin-Köpenick, mit Details zur Geschichte der Stadt Köpenick.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner[3] 1920 56.910 1925 65.754 1933 88.517 1939 120.446 1946 113.851 1950 119.083 1961 119.795 1970 128.781 1987 116.218 2000 116.404 Politik
Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung
Stimmenanteile der Parteien in Prozent:
1921–1933
Jahr SPD DVP DNVP USPD KPD DDP1 Zen NSDAP 1921 24,9 18,4 17,4 14,6 12,8 5,6 2,3 1925 30,2 5,7 19,4 20,8 5,4 2,2 2,6 1929 26,8 5,8 16,4 24,7 3,9 2,6 6,3 1933 19,7 13,1 18,5 1,4 3,0 42,4 11933 DStP
1946
Jahr SPD SED CDU LDP 1946 37,9 29,2 22,8 10,1 1992–1999
Jahr SPD PDS CDU FDP Grüne 1992 38,0 23,2 15,2 4,0 12,4 1995 32,2 29,9 22,8 1,1 8,5 1999 30,3 33,5 26,0 4,1 Bezirksbürgermeister
- 1921 Martin Franz
- 1921–1923 (unbekannt)
- 1923–1929 Robert Kohl (SPD)
- 1929–1933 Franz Martin
- 1933–1945 Karl Mathow (NSDAP)
- 1945–1946 Gustav Kleine (KPD/SED)
- 1946–1948 Fritz Bessen (SED)
- 1948–1951 Gustav Kleine (SED)
- 1951–1961 Fritz Schiller (SED)
- 1961–1967 Herbert Fechner (SED)
- 1967–1989 Horst Stranz (SED)
- 1989–1990 Wilfried Engel
- 1990–1992 Monika Höppner (SPD)
- 1992–2001 Klaus Ulbricht (SPD)
Statistik
- Etwa 75 % der Fläche des Bezirks bestanden aus Wald, Wiesen und Gewässern.
- Waldfläche: 6623 ha (etwa die Hälfte des Territoriums)
- Wasserfläche: 2165 ha (gut ein Sechstel des Territoriums)
- Wanderwege: 320 km
- Wasserstraßen: 65 km
Ortsteile
Bei der Verwaltungsreform 2001 ist der Bezirk Köpenick mit allen Ortsteilen im neuen Bezirk Treptow-Köpenick aufgegangen.
Bezirk Köpenick → 09 Oberschöneweide → 0909 Oberschöneweide Wuhlheide Köpenick → 0910 Köpenick Spindlersfeld + Köllnische Vorstadt Wendenschloß Kietzer Feld Allendeviertel Altstadt Köpenick Dammvorstadt + Dammfeld Uhlenhorst + Wolfsgarten + Elsengrund Friedrichshagen → 0911 Friedrichshagen Hirschgarten Rahnsdorf → 0912 Rahnsdorf Rahnsdorfer-Mühle Hessenwinkel Wilhelmshagen Neu-Venedig Grünau → 0913 Grünau Müggelheim → 0914 Müggelheim Ludwigshöhe Siedlung Schönhorst Siedlung Müggelhort Schmöckwitz → 0915 Schmöckwitz Karolinenhof Siedlung Schmöckwitz Schmöckwitzwerder Rauchfangswerder Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Friedrich Leyden: Gross-Berlin. Geographie der Weltstadt. Hirt, Breslau 1933 (darin: Entwicklung der Bevölkerungszahl in den historischen Stadtteilen von Alt-Berlin, S. 206)
- ↑ Berlin in Zahlen, 1949
- ↑ Statistische Jahrbücher von Berlin
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