Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde

Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde
Gründungsmitglied und langjähriger Sekretär des Vereins: Georg Christian Friedrich Lisch

Der Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, anfangs in zeittypischer Schreibweise Verein für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde, wurde am 17. Januar 1835 in Schwerin gegründet als Geschichtsverein für beide Landesteile von Mecklenburg, heute für den Landesteil Mecklenburg von Mecklenburg-Vorpommern.

Geschichte

Der von 48 Personen gegründete Landesverein erreichte schnell große Mitgliederzahlen.

Maßgeblichen Anteil an der Vereinsgründung hatte der Schweriner Archivrat Georg Christian Friedrich Lisch, der viele Jahrzehnte lang als Sekretär die Geschicke des Vereins lenkte und dessen Jahrbücher herausgab. Seine Mitglieder rekrutierte der Verein in der Frühzeit vornehmlich aus gehobenen sozialen Kreisen und aus dem Bildungsbürgertum. In der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg schrieben sich mehrere tausend Personen in die Vereinsmatrikel ein.

Nach kriegsbedingter Pause der Vereinstätigkeit gelang es in der Nachkriegszeit unter dem Eindruck veränderter Rahmenbedingungen in Mecklenburg zunächst nicht, den Verein wiederzubeleben.

Durch die Teilung Deutschlands kam es in der Nachkriegszeit zunächst zu einer zweigleisigen Entwicklung. In der DDR formierten sich Anhänger traditioneller Tätigkeitsfelder des Landesgeschichtsvereins zunächst in neuen Strukturen unter dem Dach des Kulturbundes der DDR. Die traditionell im Verein verankerte Bodendenkmalpflege begann dabei in den 1950er Jahren unter Ewald Schuldt, sich als selbständiges Fachgebiet zu etablieren und eigene Organisationsformen zu entwickeln. Nachdem in der Bundesrepublik Deutschland eine Wiedergründung des Vereins zunächst misslang, versammelte sich ab 1984 ein kleiner Kreis von Enthusiasten um Helge Bei der Wieden zunächst in einer rechtlich unselbständige Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach der Stiftung Mecklenburg (Ratzeburg) und begann mit der Fortsetzung der Jahrbuchreihe des alten Traditionsvereins.

Am 16. November 1991, gut ein Jahr nach der politischen Wiedervereinigung des geteilten Deutschland, erfolgte in Schwerin die Neugründung des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.

Der Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde hat traditionell und auch heute Sitz und Geschäftsstelle im Landeshauptarchiv Schwerin. Er zählt heute zu den ältesten deutschen Geschichtsvereinen.

Publikationen

  • Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 1 (1836) bis 94 (1930), ab 95 (1931) unter dem Titel Mecklenburgische Jahrbücher [zuletzt erschienen: Bd. 125 (2010)]. Die Bände 1 (1836) bis 104 (1940) sind als Digitalisate und als Volltext im Internet nutzbar.
  • Mecklenburgisches Urkundenbuch. Bd. 1 (1863) bis 25,A (1936) sowie Bd. 25,B (1977).

Weblinks


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