- Christus am Ölberge
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Christus am Ölberge ist das einzige Oratorium von Ludwig van Beethoven.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Beethoven komponierte „Christus am Ölberge“ op. 85 aus Anlass seiner Ernennung zum Hauskomponisten des „Theaters an der Wien“. Er wählte die Gattung des Oratoriums, weil auf Grund der Fastenzeit die Aufführung von Opern verboten war. Das Libretto stammt vom Wiener Literaten Franz Xaver Huber, der sich auch als Herausgeber der »Wiener Zeitung« betätigte.
Christus am Ölberge wurde am 5. April 1803 in Wien uraufgeführt (nachdem Beethoven noch am Morgen dieses Tages die Posaunenstimmen ausgearbeitet hatte[1]). Das Werk wurde von der zeitgenössischen Kritik verhalten, vom Publikum jedoch freundlicher aufgenommen. Beethoven überarbeitete das Oratorium 1804 zur Passionszeit und veröffentlichte im Jahre 1811 schließlich eine erneut revidierte Fassung des Oratoriums. Aus Anlass der Veröffentlichung schrieb Beethoven seinem Verleger Breitkopf & Härtel, dass er »mein erstes und frühes Werk in der Art in 14 tägen zwischen allem möglichen tumult und andern unangenehme angstigenden Lebensereignissen (Mein Bruder hatte eben eine Todeskrankheit) geschrieben« und er »ganz anders ein oratorium schreibe als damals«.[2]
Handlung
Die Handlung des Oratoriums setzt im Garten Gethsemane ein, als Jesu Verhaftung kurz bevorsteht und dieser seinen Vater um Trost bittet, gleichzeitig aber seinen bevorstehenden Kreuzestod „zum Heil der Menschheit“ willkommen heißt. Als die Krieger auftauchen, um Jesus zu verhaften, bittet dieser seinen Vater, die Leidensstunden mögen „rasch wie die Wolken, die ein Sturmwind treibt“ vorübergehen. Währenddessen flehen die Jünger um Erbarmen. Petrus versucht, Jesus zu retten, wird aber von diesem davon abgehalten. Als Jesus von den Kriegern gepackt wird, beschließt ein Chor der Engel das Werk.
Satzbezeichnungen
- Introduktion (Grave - Adagio) – Rezitativ „Jehova, du, mein Vater!“ – Arie (Allegro) „Meine Seele ist erschüttert!“
- Rezitativ „Erzittre, Erde, Jehovahs Sohn liegt hier“ – Arie (Larghetto) „Preist des Erlösers Güte“ – Chor (Allegro) „Oh, Heil euch, ihr Erlösten!“
- Rezitativ „Verkündet, Seraph, mir dein Mund“ – Duett (Adagio molto) „So ruhe denn mit ganzer Schwere“
- Rezitativ „Willkommen, Tod!“ – Chor (Alla marcia) „Wir haben ihn gesehen“
- Rezitativ (Tempo della Marcia) „Die mich zu fangen ausgezogen sind“ – Chor (Allegro molto) „Hier ist er, hier ist er“
- Rezitativ (Molto allegro) „Nicht ungestraft soll der Verwegnen Schar“ – Terzett und Chor (Allegro ma non troppo) „In meinen Adern wühlen“ – Schlusschor (Maestoso – Allegro) „Welten singen“ „Preiset ihn, ihr Engelschöre“
Weblinks
- Libretto
- „Beethoven-Haus Bonn“, u. a. mit Hörproben
Einzelnachweise
- ↑ Franz Gerhard Wegeler und Ferdinand Ries: Biographische Notizen über Ludwig van Beethoven, Koblenz 1838; Neudruck mit Ergänzungen und Erläuterungen von Alfred C. Kalischer, Berlin und Leipzig 1906; Reprint Hildesheim etc. 1972, S. 90f.
- ↑ Ludwig van Beethoven: Briefwechsel, Band 2/253, Gesamtausgabe, hrsg. von Sieghard Brandenburg, 7 Bände, München 1996-1998, S. 216
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