- Wallichia
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Wallichia Wallichia oblongifolia
Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Monokotyledonen Commeliniden Ordnung: Palmenartige (Arecales) Familie: Palmengewächse (Arecaceae) Gattung: Wallichia Wissenschaftlicher Name Wallichia Roxb. Wallichia ist eine in Südostasien heimische Palmengattung.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Vertreter sind zwergwüchsige bis mittelgroße Palmen mit gefiederten Blättern. Sie sind einzel- oder mehrstämmig und blühen nur einmal (Hapaxanthie). Sie sind vorwiegend einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), Diözie in der Gattung ist fraglich. Die Palmen sind stammlos, strauch- oder baumförmig. Der Stamm besitzt zusammengezogene oder verlängerte Internodien. Diese werden durch die ausdauernden faserigen Blattbasen und Blattscheiden verdeckt.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 32.
Blätter
Die Blätter sind spiralig oder zweizeilig angeordnet, unpaarig gefiedert und induplicat. Die Blattschiede reicht oft über den Blattstiel hinaus und bildet derart ein Blatthäutchen. Mit der Zeit zerfällt sie zu schwarzen Fasern. Der Blattstiel ist gut entwickelt. Die Fiederblättchen sind einfach gefaltet und lineal-lanzettlich. Sie sind unregelmäßig rhombisch oder tief gelappt, manchmal an der Basis auch geöhrt. Die Blattoberseite ist kahl, die Unterseite dicht mit Haaren und Schuppen besetzt.
Blütenstände
Die Blütenstände stehen zwischen den Blättern (interfoliär) und stets einzeln. Sie brechen durch die Blattscheiden und entstehen in einer basipetalen Reihenfolge. Sie sind nur enmal verzweigt, eingeschlechtig und meist unterschiedlich: die weiblichen sind die distalen oder "terminal" stehenden, die männlichen die proximalen, die häufig von auffälligen Tragblättern verdeckt sind.
Der Blütenstandsstiel ist meist dich behaart und braun beschuppt. Das Vorblatt ist klein, zweikielig und nur an der Basis röhrig. Es gibt mehrere Hochblätter am Blütenstandsstiel, die spiralig angeordnet sind und wesentlich größer als das Vorblatt sind. Sie sind an der Basis röhrig, reißen auf und sind meist dicht mit braunen Schuppen und Haaren bedeckt.
Die Blütenstandsachse ist meist länger als der Blütenstandsstiel. Die Hochblätter sind sehr klein. Die Achse trägt zahlreiche blütentragende Seitenachsen (Rachillae), die eher schlandk sind und dicht behaart. Sie tragen in spiraliger Anordnung kleien Hochblätter, in deren Achseln die Blüten stehen.
Blüten
Die männlichen Blüten stehen paarig oder einzeln. Manchmal sind sie von einem Rudiment einer weiblichen Blüte begletet. Der Kelch ist röhrig mit drei Zipfeln oder Zähnen. Das Receptaculum ist zwischen Kelch und Krone verlängert und stielartig. Die Krone überragt den Kelch deutlch.Sie ist an der Basis röhrig und hat drei lange Zipfel. Es sind 3 bis 15 Staubblätter vorhanden. Die Staubfäden sind an der Basis zu einer kurzen bis langen Säule verbunden. Zudem sind sie teilweise oder vollständig mit der Kronröhre verwachsten, manchmal auch noch mit einem Teil der Zipfel. Die Antheren sind gerade. Ein Stempelrudiment fehlt. Der Pollen ist ellipsoidisch und bisymmetrisch. Die Keimöffnung ist ein distaler Sulcus. Die längste Achse misst 24 bis 27 µm.
Die weiblichen Bütenstände sind meist aufrecht und tragen weniger, aber kräftigere Rachillae. Die Blüten stehen einzeln in spiraliger Anordnung. Jedes steht in der Achsel eines Hochblatts und ist von drei Brakteolen umgeben. Die drei Kelchblätter sind niedrig, rundlich und imbricat. Sie sind frei oder höchstens im untersten Bereich verwachsen. Die drei Kronblätter sind bis etwa zur Hälfte verwachsen, die freien Teile sind valvat. Es sind 0 bis 3 Staminodien vorhanden. Der Fruchtknoten ist kugelig und zwei- bis dreifächrig mit je einer Samenanlage pro Fach. Die Narbe steht apikal und ist konisch. Die Samenanlagen sind hemianatrop.
Früchte und Samen
Die Frucht ist ellipsoidisch, klein und von rötlicher oder purpurner Farbe. Sie enthält einen oder zwei, selten drei Samen. Die Narbenreste stehen apikal. Das Exokarp ist glatt, das Mesokarp ist fleischig und mit nadelförmigen, irritierenden Kristallen besetzt. Ein Endokarp ist nicht ausdifferenziert. Die Samen stehen basal. Sie sind ellipsoidisch oder halbkugelig. Das Endosperm ist homogen. Der Embryo sitzt seitlich.
Verbreitung und Standorte
Die Vertreter kommen vom nepalesischen Himalaya und Oberburma bis China und nach Süden bis zur thailändischen Halbinsel vor. Sie wachsen in den feuchten tropischen Wäldern vom Meeresspiegel bis in 2000 m Seehöhe. Nach Süden hin wird die Gattung seltener, was auf eine Anpassungan kühlere und stärker saisonale Klimate hindeutet. Die meisten Arten sind Arten des Unterwuchses. Nur Wallichia disticha ist ein mittelgroßer Baum, der in Gruppen an den steilen Sandsteinhängen von Ost-Sikkim vorkommt.
Systematik
Die Gattung Wallichia wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae, Tribus Caryoteae gestellt. Die Gattung ist wahrscheinlich monophyletisch. Ihre Schwestergruppe ist Arenga.
In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew, werden folgende Arten anerkannt:[1]
- Wallichia caryotoides
- Wallichia disticha
- Wallichia gracilis
- Wallichia lidiae
- Wallichia marianneae
- Wallichia nana
- Wallichia oblongifolia
- Wallichia triandra
Typusart ist Wallichia caryotoides Roxb.
Die Gattung wurde nach dem dänischen Mediziner und Botaniker Nathanial Wallich (1786-1854) benannt. Er war Angestellter der Ostindienkompanie und wurde später Superintendent des Kompaniegartens in Kalkutta.
Nutzung
Die Blätter von Wallichia oblongifolia wurden in der Vergangenheit zum Decken der Dächer verwendet. Aus dem Stamm von Wallichia disticha wurde Sago gewonnen.
Belege
- John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. Zweite Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 304-306.
Einzelnachweise
- ↑ Wallichia in der World Checklist of Selected Plant Families, abgerufen 12. Juni 2011.
Weblinks
Commons: Wallichia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Wallichia auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden
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