- Walter Foerster
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Walter Foerster (* 4. November 1896 in Gleiwitz; † 1. Juli 1934 bei Hirschberg) war ein deutscher Rechtsanwalt. Er wurde bekannt als eines der Opfer des so genannten Röhm-Putsches.
Leben und Wirken
Foerster, der aus einer jüdischen Familie aus Schlesien stammte, studierte nach dem Schulbesuch Rechtswissenschaften. Anschließend ließ er sich als Anwalt in Hirschberg nieder. Dort heiratete er Kaethe Cohn. Heinz Höhne zufolge nahm Foerster vor 1933 an Prozessen gegen Nationalsozialisten teil.[1]
Am 30. Juni 1934 wurde Foerster zusammen mit einigen anderen Bürgern von Hirschberg von SS-Angehörigen verhaftet. Zusammen mit drei weiteren Juden – dem Ehepaar Alexander und Jeannette Zweig und dem Kaufmann Charig – wurde er von der SS in der Nacht zum 1. Juli auf einen Lastwagen verfrachtet, der die Gefangenen nach Görlitz bringen sollte. Unterwegs täuschte das SS-Begleitkommando eine Wagenpanne vor und forderte die Gefangenen zum Anschieben des Fahrzeugs auf. Daraufhin wurden die vier hinterrücks durch Kopfschüsse getötet. Offiziell wurde erklärt, die vier seien bei dem Versuch zu fliehen erschossen worden.
Deutsche Exilantenkreise dokumentierten den Mordfall in NS-kritischen Publikationen. So ließ Willi Münzenberg die Todesanzeige Foersters im Weissbuch über die Erschießungen des 30. Juni 1934 nachdrucken:
„Mein geliebter Mann, unser geliebter Vater, mein einziges gutes Kind, mein treuer Schwiegersohn, unser lieber Schwager Walter Foerster ist im 38. Lebensjahr von uns gegangen. Die Beisetzung ist in aller Stille in Breslau erfolgt. Hirschberg, Breslau, Gleiwitz, den 4. Juli 34.“[2]
Literatur
- Horst Göppinger: Nationalsozialismus und die jüdische Juristen, 1963
- Heinz Höhne: Mordsache Röhm, 1984.
Einzelnachweise
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