- Jelenia Gora
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Jelenia Góra Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Kreisfreie Stadt Fläche: 108,4 km² Geographische Lage: 50° 54′ N, 15° 44′ O50.915.733333333333Koordinaten: 50° 54′ 0″ N, 15° 44′ 0″ O Höhe: 350 m n.p.m Einwohner: 85.782 (31. Dez. 2007) Postleitzahl: 58-500 bis 58-588 Telefonvorwahl: (+48) 75 Kfz-Kennzeichen: DJ Wirtschaft und Verkehr Straße: E 65 Szklarska Poręba–Legnica Schienenweg: Jelenia Góra–Szklarska Poręba–Kořenov Nächster int. Flughafen: Breslau Verwaltung (Stand: 2007) Stadtpräsident: Marek Obrębalski Adresse: pl. Ratuszowy 58
58-500 Jelenia GóraWebpräsenz: www.jeleniagora.pl Jelenia Góra?/i [jɛˈlɛɲa ˈgura] (deutsch: Hirschberg im Riesengebirge; tschechisch: Jelení Hora, früher: Hornšperk) ist eine polnische Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien, rund 90 km südwestlich von Breslau und 70 km östlich von Görlitz. Sie liegt im Hirschberger Tal am Fuß des Riesengebirges und gehört der Euroregion Neiße an. Sie ist touristisches Zentrum der Region und Sitz des Karkonoski Park Narodowy (KPN) (Nationalpark Riesengebirge).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Stadtgliederung
Die Stadtgemeinde Jelenia Góra umfasst eine Fläche von 109 km², rund 85.000 Einwohner und gliedert sich in folgende Stadtteile (dzielnica):
- Śródmieście – Innenstadt
- Cieplice Śląskie-Zdrój, auch Cieplice Zdrój, (Bad Warmbrunn)
- Czarne (Schwarzbach)
- Goduszyn (Gotschdorf)
- Grabary (Hartau)
- Jagniątków (Agnetendorf) – Stadtteil
- Maciejowa (Maiwaldau)
- Sobieszów (Hermsdorf und Kynast, 1935–1945 Hermsdorf (Kynast))
- Strupice (Straupitz)
- Zabobrze
- Zatorze
und Siedlungen (osiedle): Osiedle Orle, Os. Pomorskie, Os. Skowronków, Os. Widok, Os. XX-Lecia, Os. Zabobrze I, Os. Zabobrze II, Os. Zabobrze III, Os. Żeromskiego
Geschichte
Bereits 1108 erhielt Hirschberg das Stadtrecht verliehen. Unter Herzog Boleslaw II. von Liegnitz wurde es um 1241 bedeutend vergrößert. 1395–1406 war es im Besitz des böhmischen Oberstburggrafen Johann Kruschina von Lichtenburg. Durch die Lein- und Schleierweberei wurde im 16. Jahrhundert ein Grundstein zum Reichtum der Stadt gelegt. Die evangelische Kirche des Ortes stammt aus dem Jahre 1709. Von 1526 bis 1742 war Hirschberg Teil des Habsburger Reichs. Nach dem Wiener Kongress war Hirschberg ab 1816 Sitz des gleichnamigen Landkreises Hirschberg im Riesengebirge der preußischen Provinz Schlesien. Seit dem 1. April 1922 bildete die Stadt Hirschberg einen eigenen Stadtkreis. Am 1. Januar 1924 wurde der Gutsbezirk Hartau aus dem Landkreis in die Stadt eingegliedert. Am 9. Juli 1927 erhielt die Stadt Hirschberg, die bisher auch den Zusatz i. Schles. trug, die neue Bezeichnung Hirschberg im Riesengebirge. Es setzte sich bald die amtliche Schreibweise Hirschberg i. Rsgb. durch. Am 17. Oktober 1928 wurde als weiterer Gutsbezirk Schwarzbach aus dem Landkreis in die Stadt eingegliedert.
Die Einwohnerzahl Hirschbergs im Jahr 1885 betrug 15.662 meist evangelische Einwohner, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges waren es 79.918 Einwohner.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hirschberg 1945 unter polnische Verwaltung gestellt und der Ortsname in Jelenia Góra übersetzt. Die deutsche Bevölkerung wurde größtenteils vertrieben bzw. später ausgesiedelt und durch Zuwanderer aus anderen Teilen Polens ersetzt. Von 1975 bis 1998 war der Ort Hauptstadt der Woiwodschaft Jelenia Góra.
Sehenswürdigkeiten
- Das Rathaus von Hirschberg wurde 1361 erstmalig urkundlich erwähnt. Der jetzige klassizistische Bau stammt aus den Jahren 1744–1749 und ist noch heute Sitz der Stadtverwaltung. Um 1910 wurde das Rathaus mit den benachbarten „Siebenhäusern“ verbunden.
- Die Bürgerhäuser am Marktplatz stammen aus der Barock- und Rokokozeit (17. und 18. Jahrhundert) und sind mit Laubengängen versehen. Hier wohnten die reichsten Bürger der Stadt. Je nach ihrer Bestimmung gab es Kürschner-, Tuch-, Garn-, Seildreher-, Weißgerber-, Korn- und Butterlauben. Fragmente der ehemaligen prachtvollen Verzierung sind noch an den Fassaden zu sehen.
- Im Ortsteil Sobieszów gibt es die Ruine der Burg Chojnik (Kynast) zu besichtigen.
- Der alte Friedhof mit deutschen, jüdischen, polnischen und teils österreichischen (ca. 1740) Gräbern.
- Die Gnadenkirche zum Heiligen Kreuz (Kościół Św. Krzyża) – eine Synthese zwischen protestantischem Klassizismus und römisch-katholisch geprägtem Barock. 1709 nach dem Vorbild der Stockholmer Katharinenkirche entstanden.
- Freilichtmuseum der polnische Armee
Sender Jelenia Góra
1957 wurde in Jelenia Góra in der ul. Sudecka 55 bei 50°53'51" nördlicher Breite und 15° 44'34" östlicher Länge ein Rundfunksender für Mittelwelle eingerichtet, der als Antennenträger bis 1967 einen 47 Meter hohen Holzturm verwendete. Dieser Turm war möglicherweise der einzige nach 1945 für Rundfunksendezwecke in Polen errichtete Holzturm. 1967 wurde der Holzturm durch einen 72 Meter hohen Stahlmast ersetzt. Seit der Einstellung des Mittelwellensendebetriebs 1994 dient dieser Sendemast zur Verbreitung von UKW-Hörfunkprogrammen. [1].
Partnerstädte
- Bautzen, Sachsen
- Erftstadt, Nordrhein-Westfalen
- Valkeakoski, Finnland
- Wladimir, Russland
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Christian Michael Adolphi (1676–?), Mediziner
- Jonathan Krause (1701-1762) evangelischer Theologe und Kirchenliederdichter
- Johann Traugott Adolphi (1728–?), Mediziner
- Christian Jakob Salice-Contessa (1767–1825), Großkaufmann, Kommunalpolitiker und romantischer Schriftsteller
- Karl Wilhelm Salice-Contessa (1777–1825), Dichter
- Karl Friedrich Wilhelm Wander (1803–1879), Pädagoge und Sprichwortsammler
- Maximilian Schwedler (1853-1940), Flötist
- Felix Funke (1865–1932), Admiral der Kaiserlichen Marine
- Fritz Warmuth (1870–?), Politiker (Freikonservative Partei, DNVP), Mitglied des Reichstages
- Paul Brühl (1876-1950), Politiker (USPD), Reichstagsabgeordneter
- Georg Heym (1887–1912), Schriftsteller und Vertreter des frühen Expressionismus
- Walter Blume (1896-1964), Jagdflieger, Fliegerass im Ersten Weltkrieg und Flugzeugkonstrukteur
- Hanna Reitsch (1912–1979), bekannte Fliegerin
- Ernst Augustin (1927) deutscher Schriftsteller
- Dieter Pohl (*1934), deutscher Heimatforscher und Ingenieur
- Armin Nentwig (*1943), deutscher Politiker, Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach von 2003-2008
- Ryszard_Zając (*1951), Bildhauer und Musiker
- Marcin Zawiła (* 1958), Politiker, Sejm-Abgeordneter
Verweise
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der Stadt
- e-riesengebirge.de über Jelenia Góra
- [2] Mundartbeispiel ehemaliger Deutscher Einwohner (Baberhäuser, Lautdenkmal)
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